Nach elf Siegen in Folge ist die Serie der BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen ausgerechnet am letzten Vorrundenspieltag in der 1. Regionalliga Südost beendet worden. Am Samstagabend verlor man gegen HAPA Ansbach mit 92:105 (49:47). Ob es trotzdem noch für die Herbstmeisterschaft gereicht hat, entschied sich erst am späten Sonntagnachmittag beim Heimspiel des punktgleichen Kontrahenten TSV Oberhaching gegen den Dritten TSV Breitengüssbach.
Es war noch einmal alles angerichtet beim letzten Heimspiel des Jahres in der Stadtberger Sporthalle. Rund 600 Zuschauer sorgten erneut für eine tolle Kulisse, dazu entwickelte sich wieder einmal ein über 40 Minuten hinweg sehenswertes und intensives Spiel, wenn auch dieses Mal mit dem schlechteren Ende für die Kangaroos. Von Beginn bekamen die Zuschauer eine korbreiche Partie geboten, eine anfängliche Ansbacher Führung egalisierte die BG zügig und ging schnell mit 28:22 in Führung, ehe die Gäste mit der Schlusssirene des ersten Viertel mit drei Freiwürfen auf 28:25 verkürzten. Auch danach war das Momentum eher auf Seiten der Leitershofer, nach zwei Freiwürfen von Jonas Zink und zwei Dreiern von CJ Carr in Folge baute man den Vorsprung auf 43:33 aus. Die Mittelfranken ließen allerdings nicht locker, brachten enorm viel Energie und Härte ins Spiel und waren wohl selbst ein wenig überrascht, dass ihre Spielweise mit gerade einmal zwei Fouls im zweiten Viertel sanktioniert wurde. Die Stadtberger ließen sich davon aber aus dem Konzept bringen, haderten nun zu viel mit sich selbst und waren zu wenig fokussiert auf das Spiel. Demzufolge war der Vorsprung bis zur Halbzeit auf zwei Punkte zusammengeschrumpft.
Im dritten Viertel wechselte die Führung dann ständig. Vor allem die Dreipunktespezialisten in den Teams kamen nun zur Geltung. Ansbach erwischte dabei an diesem Abend eine traumhafte Quote von 64% jenseits der 6,75 Meter Linie. Keine schlechte Bilanz gemessen daran, dass die Mannschaft von Trainer Ides im bisherigen Saisonverlauf hier lediglich 28% in der Statistik aufwies. Erneut rettet Stadtbergen aber eine 75:74 Führung ins Schlussviertel, die Fans konnten da durchaus zuversichtlich sein, hatte man doch viele Spiele in der Hinrunde dann exakt in der Schlussphase gewonnen. So richtig rund lief der Kangaroos-Motor aber bereits da nicht mehr. Man brachte den Ball viel zu selten in Brettnähe, um dort seine Größenvorteile auszuspielen. Eine spielentscheidende Sequenz dann sicherlich in der 34. Minute: Ansbach traf per Dreier zur 81:79 Führung, plus Bonusfreiwurf. Dieser wurde vergeben, jedoch der Tipp-In in der Reuse versenkt, wodurch zwei Punkte dazukamen. Im Gegenzug vergibt die BG einen Dreier, und Ansbach kontert mit einem weiteren Dreier zum 86:79. Von diesem 0:8 Negativrun binnen 20 Sekunden erholte sich Leitershofen dann nicht mehr richtig. Zwar bemühte man sich nach Kräften, verkürzte drei Minuten vor dem Ende wieder auf 89:92, das war es dann aber gewesen. Mit ihrer ganzen Routine spielten die Franken das Match zu Ende und profitierten davon, dass der BG zum Ende dieser zehrenden Vorrunde letzten Endes sowohl die Kräfte als auch die Psyche fehlten, um das Spiel – wie so oft zuvor bei ähnlichen Matches – noch einmal zu drehen.
Unter dem Strich war die Niederlage letzten Endes verdient, da die Kangaroos über 40 Minuten hinweg nicht die Leistung der Vorwochen abrufen konnten, während die Gäste aus Ansbach einen absoluten Sahnetag erwischt hatten. Demzufolge kommt die Weihnachtspause für das Leitershofer Team nun wohl zur rechten Zeit, Anfang Januar steigt man wieder ins Training ein und am 12. Januar geht es dann zu Hause gegen Rosenheim weiter.
Die zweite Mannschaft der Kangaroos kehrte mit einem 90:80 Erfolg gegen die Green Devils Schrobenhausen auf die Siegesserie zurück und beendete die Hinrunde in der 2. Regionalliga Süd auf einem guten sechsten Platz. Die Ü40 der BG sicherte sich am Wochenende den schwäbischen Titel, auch das Finalrückspiel in Ingolstadt gewann man klar mit 88:71.
BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen: Carr (37/3 Dreier), Zink (2), Benke (4), Behnisch, Londene (2), Veney (16/4 Dreier), Hadzovic (12), Tesic (2), Richter (17/4 Dreier).
Beste Werfer Ansbach: Ward (28/4 Dreier), Simon (18), Kurpiela (12), Petrovic (12), Imberi (11), Nzeoacha (11)
Stimmen zum Spiel:
BG-Headcoach Ian Chadwick: „Natürlich musste diese Serie irgendwann einmal reißen und natürlich bin ich heute auch nicht zufrieden mit dem Spiel. Man muss aber auch die Leistung des Gegners würdigen, daher Gratulation an Ansbach und meinen Kollegen Martin Ides. Der Gegner war wirklich sehr ausgeglichen besetzt und daher schwer zu bespielen. Es gilt nun, die Tanks wieder aufzuladen und dann werden wir ab Mitte Januar versuchen, eine insgesamt genauso tolle Rückrunde wie die Vorrunde zu spielen.“
BG-Co-Trainer Daniel Hamberger: „Ansbach war sehr aggressiv und heiß darauf, vor dieser Kulisse den Tabellenführer zu bezwingen. Das ist ihnen gelungen, weil wir uns schon im zweiten Viertel aus dem Konzept bringen haben lassen. Es war aber noch genügend Zeit, wieder ins Spiel zurückzufinden. Daran müssen wir für die Rückrunde arbeiten. 11 Siege und 2 Niederlagen sprechen aber für unsere Mannschaft, wir haben eine sehr gute Runde gespielt“.
BG-Kapitän Dominik Veney: „Gerne hätten wir uns von den Fans mit einem Sieg verabschiedet. Dieses Mal hatten wir das Glück wie einige Male zuvor eben nicht, das muss man dann auch akzeptieren. Jetzt ist erst mal Pause, das wird allen gut tun und dann greifen wir 2019 wieder voll an“.
BG-Teammanager Andreas Moser: „Das Ziel der Saison ist, die Halle wieder voll zu bekommen und unter den Top Fünf mitzuspielen. Diese Ziele haben wir in der Hinrunde übertroffen und werden natürlich alles versuchen, dass wir das dann auch im April nach dem 26. Spieltag sagen können. An dieser Stelle vielen Dank an unsere Mannschaft, die tollen Sport geboten hat, an unsere vielen ehrenamtlichen Helfer im Hintergrund und natürlich an unseren tollen Fans. Wir wünschen allen frohe und geruhsame Weihnachten“.