Die BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen hat das zweite Saisonspiel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga am Sonntagnachmittag verloren. Bei den TSV Oberhaching Tropics unterlag man am Ende klar mit 73:101 (40:42) und ist nach dem Auftaktsieg gegen Ludwigsburg vor Wochenfrist erst einmal ein wenig in der harten Realität dieser sportlich doch anspruchsvollen Liga angekommen.
Beide Teams hatten gegenüber ihrer Auftaktsiege am ersten Spieltag zwei Ausfälle zu verzeichnen, bei der BG fehlte Center Marc Kaufeld, Oberhaching musste auf derselben Position auf Thomas Pethran verzichten. Die Kulisse war etwas anders als die Woche zuvor, nur rund 200 Zuschauer wollten in der Sporthalle der Grundschule Deisenhofen das Match verfolgen. Dabei lief die erste Halbzeit in dieser Partie ausgeglichen. Die Führung wechselte hin und her, die Tropics gewannen das erste Viertel hauchdünn mit 23:22. Beim Spielstand von 32:26 und einigen sehr gelungenen Spielzügen für die Gäste aus Leitershofen keimte dann die Hoffnung auf, auch an diesem Nachmittag etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Auch kurz darauf führte man noch 35:30, ehe Oberhaching das Blatt bis zur Halbzeit drehte und nun selbst eine knappe 2-Punkte Führung mit in die Kabine nahm. Ein besseres Ergebnis für die Kangaroos verhinderten 15 Turnovers im ersten Abschnitt, wo man die Überlegenheit beim Rebound (22:14) der ersten Halbzeit etwas leichtfertig wieder aus den Händen gab, anstatt vielleicht einen kleinen Vorsprung mitznehmen.
In der zweiten Halbzeit hielt das Team um Kapitän Max Uhlich zunächst auch noch gut mit. In der 29. Spielminute war man beim Spielstand von 55:58 noch in Schlagdistanz, anschließend aber gelang im dritten Viertel kein Korb mehr und die Tropics zogen auf 66:55 davon. Im letzten Viertel zeigte sich dann klar der Unterschied zwischen einem unerfahrenen Liganeuling und der routiniertesten Mannschaft der PRO B mit dem höchsten Altersdurchschnitt. Die Kangaroos wollten mit dem Kopf durch die Wand, begannen zeitweise mit sich selbst zu hadern und spielten die Angriffe nicht mehr gut aus. Die erfahrenen Münchner Vorstädter hingegen blieben ruhig. Sie zogen in der Verteidigung die Räume eng zusammen, hielten so die großen BG-Center ziemlich gut in Schacht und spielten vorne gekonnt gute Würde und Situationen heraus. Vor allem den US-Amerikaner Omari Knox konnte die Leitershofer Defense nicht stoppen, der inzwischen 35-jährige erzielte insgesamt 31 Punkte. Das Spiel war somit früh im vierten Viertel entschieden. Kurz vor der Schlusssirene gelang der Mannschaft des Ex-Leitershofers Mario Matic sogar noch der Sprung über die magische 100-Punkte Grenze. Bei den Stadtbergern konnten immerhin noch die beiden Youngsters Nemanja Tumbasevic und Basti März ihre ersten Zweitligapunkte verbuchen. Insgesamt war es aufgrund der zweiten Halbzeit sicher ein verdienter Sieg der Oberbayern, die ihre Play-Off Ambitionen somit unterstrichen.
Für die Leitershofer gilt es nun schnell wieder Tritt zu fassen. Bereits am kommenden Samstag empfängt man dann die Fraport Skyliners Juniors aus Frankfurt. Dann gilt es, mit Hilfe der sicherlich wieder guten Atmosphäre in der Halle die Leistung der ersten 28 Minuten vom Sonntag über das gesamte Spielfeld zu konservieren.
BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen:
Scekic (16), Lagermann (7), Mario Hack-Vazquez (4), Pal (14), Topalovic (7), Mayer (8), Uhlich, Londene (5), Tumbasevic (2), Westermeir (4), Tomic (3), März (3).
Beste Werfer Oberhaching:
Knox (31), Noeres (24), Kögler (12), Dippold (11).
Stimmen zum Spiel:
BG-Coach Emanuel Richter: „Insgesamt haben wir bei Weitem nicht so gut verteidigt wie letzte Woche und spätestens dann auch in der zweiten Halbzeit keine guten Entscheidungen im Angriff getroffen. Glückwunsch an den Gegner, die haben das heute besser gemacht als wir. Nächste Woche wollen wir es dann auch wieder besser machen, wir arbeiten hart weiter wohlwissend, dass diese 2. Bundesliga für einen Aufsteiger kein Selbstläufer ist “.
Stefan Goschenhofer, sportlicher Leiter der BG: „Wir haben lange Zeit gut mitgehalten, dann ist leider das passiert, was man in der 2. Bundesliga als Neuling einkalkulieren muss, nämlich dass jahrelange Routine Unerfahrenheit schlägt. Kein Vorwurf an Team und Trainer, der Wille und Einsatz waren da, wir bleiben ruhig und gelassen. Glückwunsch auch im Namen meiner Vorstandskollegen an unseren Ex-Spieler Mario Matic, sein Team hat heute sehr gut gespielt, verdient gewonnen und als es darauf ankam, eiskalt ihre Chancen genutzt“.
Kangaroos-Geschäftsführer Andreas Moser: „Es war insgesamt ein gebrauchter Tag. Nach so langer Zeit war klar, dass wir auch irgendwann wieder ein Spiel verlieren. Nun heißt es, nach Hause zu fahren, den Mund abwischen und spätestens ab morgen dann nach vorne zu blicken und dann gegen Frankfurt wieder zurückkehren.“