Die BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen hat sich am Doppelspieltag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga schadlos gehalten. Am Freitag gewann man auswärts bei den Ahorn Camp Baskets Speyer mit 85:79, am Sonntagnachmittag besiegte man die Dresden Titans in eigener Halle mit 86:74. Mit drei Siegen aus drei Spielen kann man den Saisonstart der Kangaroos sicherlich als sehr gelungen bezeichnen.
Am Tag der Deutschen Einheit musste die BG in Speyer Schwerstarbeit verrichten. Weiterhin ohne die verletzten Ferenc Gille und Jason George angetreten traf man auf einen Gegner in Bestbesetzung. Schnell wurde klar, warum die Baskets zu den Toptitelanwärtern in der Liga zählen. Lediglich ein oder zwei knappe Führungen standen in der ersten Halbzeit für die Gäste zu Buche, meist waren die Pfälzer einige Punkte in Front und konnten auch die erste Halbzeit mit 48:43 für sich entscheiden, nachdem sie zwischenzeitlich auch schon mit 10 Punkten Differenz geführt hatten. Auch nach dem Seitenwechsel gelang den Kangaroos nicht alles, und Speyer nutzte dies recht gekonnt und clever aus. Vor allem unter dem Korb kam das bestens eingespielte Team von Trainer Carl Mbassa einige Male zu sehr leichten Punkten. In der 28. Spielminute hätten sicher nicht mehr viele auf die Leitershofer gewettet bei einem 56:70 Rückstand. Doch die Mannen um Coach Emanuel Richter bewiesen Nerven und holten Punkt um Punkt auf. Vier Minuten vor dem Ende traf Speyer aber erneut per Dreier zum 79:70. Danach zeigte die BG aber großartigen Basketball. In der Verteidigung wurde konsequent verteidigt, Speyer dadurch zu vielen schlechten Entscheidungen förmlich gezwungen. Und im Angriff spielte man angeführt vom überragenden Brain Dawson nun seine ganze individuelle Klasse aus. Kaum zu glauben, dass man dem Gegner keinen Korb mehr gestattete und selbst mit einem 15:0 Run die kaum noch für möglich gehaltene Wende gelang. Die Feier auf der Rückfahrt fiel allerdings angesichts der bereits vor den Augen stehenden Aufgabe am Sonntag aus.
Mit derselben Formation ging es keine 48 Stunden später gegen den PRO A-Absteiger aus Dresden. Auch die Sachsen waren mit ihrem besten Team angereist, bei dem vor allem die Importspieler Scott Stones und Duje Putnik Verantwortung übernahmen. Von Beginn an entwickelte sich vor 790 Zuschauern eine sehr schnelle und gutklassige Partie. Beide Teams boten großartigen Offensivbasketball und suchten schnell den Abschluss. Oftmals mit dem besseren Ende für die Kangaroos, welche das erste Viertel 29:23 gewannen und zur Halbzeit 47:37 führten. Jannik Westermeir hatte bis dato bereits 15 Punkte erzielt. Im dritten Viertel lief es nicht ganz rund bei der BG und die kampfstarken Titans, die auch einen lautstarken Anhang mit nach Stadtbergen gebracht hatten, witterten noch einmal Morgenluft. Der ein oder andere Stadtberger Turnover zu viel führte dazu, dass das Team von der Elbe vor dem letzten Viertel auf 63:67 verkürzte und kurz darauf den Rückstand sogar auf 2 Punkte Differenz stellte. Tom Alte mit fünf Punkten und Zion Richardson mit einem Dreier sorgten aber schnell wieder für klare Verhältnisse. Bei Stones und Putnik ließen nun auch langsam die Kräfte nach, die beiden konnten ihre Wurfquote nicht mehr halten. Ganz anders die taktisch perfekt eingestellten Stadtberger, vor allem ihr Bester an diesem Abend, Zion Richardson, gelangen mehrere weitere gute Aktionen in der Offensive wie auch der Defensive und als Brendan Gregori per Dreier exakt zwei Minuten vor dem Ende zum 86:70 traf, war die Messe gelesen. Final hatte die höhere individuelle Klasse den Ausschlag für die BG gegeben gegen ein aber auch sehr gut spielendes Team von der Elbe.
Mit nunmehr 6:0 Punkten haben sich die Kangaroos auf Platz zwei in der Tabelle festgespielt. Am kommenden Wochenende ist man spielfrei, danach steht die Partie beim ebenfalls noch ungeschlagenen Spitzenreiter BBC Coburg an. Für die Leitershofer nach diesem kräftezehrenden Wochenende sicherlich eine gute Gelegenheit, bis dahin die Akkus wieder aufzuladen und die beiden Verletzten näher an die Mannschaft heranzuführen. Das nächste Heimspiel findet dann 25. Oktober gegen Ludwigsburg statt.
BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen: Dawson (26 Punkte gegen Speyer/9 gegen Dresden), Gregori (7/10), Göbel (2/0), Richardson (19/23), Womala (5/5), Anderson, Heinrich (0/5), Hamann (6/2), Westermeier (4/17), Alte (16/15).
Beste Werfer Speyer: Angerbauer (14), Woodmore (13), Ade-Eri (10)
Beste Werfer Dresden: Putnik (20), Stones (17), Dimitrov (12)
Stimmen zum Spiel:
BG-Headcoach Emanuel Richter: Glückwunsch an die Jungs zu einem sehr erfolgreichen Wochenende. In Speyer haben einige Dinge nicht ganz so funktioniert, wie wir uns das gewünscht haben. Aber am Ende haben wir unglaublichen Charakter gezeigt und ein 26:9 im letzten Viertel bei einem so starken Gegner spricht für sich. Heute gegen Dresden war es aus meiner Sicht ein sehr gutes Spiel, lediglich im dritten Viertel hatten wir einige Konzentrationsschwächen. Wir wollten die beiden Importspieler der Titans aus dem Spiel nehmen und das ist uns im Laufe der Partie sehr gut gelungen, sie hatten am Ende zwar viele Punkte, aber eben auch viele Würfe“
BG Co-Trainer Martin Jankov: „Gegen Dresden hatten wir mit 79% eine unglaubliche Quote bei den 2-Punkten Würfen. Dazu haben wir zehn Dreier getroffen, in Speyer waren es ja nur deren vier. Das Spiel heute hatte ein enormes Tempo, das führte auf beiden Seiten natürlich zu einigen Ballverlusten mehr als gewohnt.“
Kangaroos-Geschäftsführer Wayne Chico Pittman: „Drei Siege aus drei nicht ganz einfachen Spielen, das kann sich sehen lassen, ein erster Haken ist gesetzt. Bedenkt man, dass noch zwei Spieler fehlen, das Team auch noch nicht komplett eingespielt ist, dazu die Nervenstärke am Ende in Speyer und heute dieses hohe Tempo. Dazu entwickeln sich die jungen Spieler von Match zu Match weiter, heute fand ich Dominik auch wieder sehr stark. Alles Parameter, die besagen, dass wir hoffnungsvoll in die Zukunft schauen dürfen, da steckt noch richtig viel zusätzliches Potential im Projekt, denke ich. Die kurze Pause wird uns guttun, über die Trainingseinheiten nun das nächste Level zu erreichen, das wir dann in Coburg beim Tabellenführer sicher benötigen werden“.“