Einen rabenschwarzen Abend erlebte die BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen in der BARMER 2. BASKETBALL BUNDESLIGA im Heimspiel am Samstag gegen die PORSCHE BBA Ludwigsburg. Nach einer vollkommen desaströsen Leistung unterlag man den Württembergern vor 820 Zuschauern mit 64:86 (32:38). Nach der zweiten Niederlage in Folge finden sich die Kangaroos nun erst einmal im Mittelfeld der Tabelle wieder, Ambitionen nach oben in der Tabelle scheinen aktuell sehr weit weg.
Der Abend begann schon einmal nicht optimal für die BG. Tom Alte und Jason George mussten wegen einem grippalen Effekt passen. Ludwigsburg war in Bestbesetzung angereist, der Altersdurchschnitt des Teams betrug aber gerade einmal 18,5 Jahre. Die Leitershofer kamen ganz gut ins Spiel, eroberten sich mit guter Verteidigung viele Bälle und gingen schnell 11:2 in Führung. Mit der Hereinnahme des 17-jährigen Lars Danziger, der vor der Saison aus Köln in die Barockstadt gewechselt war, kamen die Gäste aber besser ins Spiel und drehten die Partie auf 21:18 nach dem ersten Viertel. Die zweiten zehn Minuten waren dann auf beiden Seiten etwas zerfahren, Kapitän Janik Westermeir glich wieder zum 24:24 aus. Dies beeindruckte die BBA aber wenig, immer wieder konnte man sehr gelungen zum Korb ziehen, schnappte sich viele Offensivrebounds und erarbeite sich zur Halbzeit wieder einen 6-Punkte Vorsprung. Die Fans der Kangaroos waren aber noch guter Dinge, man hatte das Gefühl, dieses Spiel mit einer Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt durchaus noch für sich entscheiden zu können.
BG-Headcoach Emanuel Richter stellte nach dem Seitenwechsel auf eine Zonenverteidigung um. So richtig Wirkung zeigte das aber auch nicht. Ludwigsburg hielt den Vorsprung, der BG fiel wenig ein. Eine spielentscheidende Szene dann sicher in der 28. Spielminute: Brian Dawson vergab einen 1 gegen 0 Korbleger leichtsinnig, im Gegenzug netzte erneut Danziger einen Dreier ein. Statt 50:57 und die Halle im Rücken stand es nun 48:60 und irgendwie lief danach gar nichts mehr zusammen. Im letzten Viertel spielten die Gäste Katz und Maus mit den Kangaroos. Vor allem Marco Masic, auch erst 19 Jahre alt, schien nun richtig Gefallen an dem Spiel zu haben: Mit zwei spektakulären Dunkings und zwei Dreiern gleich hinterher raubte er den Stadtberger Fans den letzten Funke Hoffnung, den sie aber eigentlich ehe nicht mehr hatten. Zu desolat war der Auftritt der Kangaroos in dieser Phase. Fehlpässe en masse, kein Aufbäumen, es kam einfach gar nichts mehr. Dazu erspielte man sich gegen die gute Defense des Gegners kaum freie Dreipunktewürfe. Die Gäste, die 40 Minuten lang richtig Lust auf Basketball hatten, was man übrigens schon beim Einspielen sowohl auf die Erste als auch die zweite Halbzeit gesehen hatte, waren am Ende sichtlich überrascht, wie einfach es ihnen gemacht wurde, einen vielleicht nicht eingeplanten, aber dafür hochverdienten Sieg mit nach Hause zu nehmen. Unter dem Strich kann man den Kangaroos bestenfalls zugutehalten, dass die neuformierte Mannschaft durch ständige Verletzungen und Krankheiten bisher einfach noch nicht richtig eingespielt ist. Bereits zum zweiten Mal binnen einer Woche musste man aber erkennen, dass die Teams in der PRO B oftmals eine herausragende Defense spielen, die man nicht einfach einmal so im Vorbeigehen knackt. Das nächste Spiel findet am Dienstag, den 4. November auswärts bei Bayern München statt, die bisher ebenfalls eine sehr starke Saison spielen. Es wird dann auf jeden Fall einer Leistungssteigerung der BG in wirklich allen Bereichen bedürfen.
BG Hessing Leitershofen: Dawson (12), Gregori (8), Göbel (2), Richardson (16), Womala, Anderson, Gille (8), Heinrich, Hamann (7), Westermeier (11).
Beste Werfer Ludwigsburg: Masic (21), Danziger (17), Baumer (11), Engelhardt (10).
Für die zweite Mannschaft der BG lief es in der Regionalliga auch schlecht. Im Spitzenspiel gegen den VfL Treuchtlingen führte man nach 33 Minuten noch mit 22-Punkten Vorsprung und unterlag am Ende doch noch mit 73:76. Am Ende war es ein mehr als gebrauchter Kangaroos-Tag.
Stimmen zum Spiel:
BG-Chefcoach Emanuel Richter: „Glückwunsch an Ludwigsburg zu ihrer heute gezeigten Leistung. Heute hat leider wenig funktioniert von dem, was wir uns vorgenommen haben. Es wollte einfach nichts fallen, nicht einmal einfache Layups im Fastbreak. Wir werden das Spiel analysieren und aus unseren Fehlern lernen.“
BG Co-Trainer Martin Jankov: “Wir hatten am Ende zehn Rebounds weniger als der Gegner und generell nur 2 Offensivabpraller. 21 Turnovers entsprechen auch einem sehr mäßigen Wert, vor allem wenn der Gegner, wohlgemerkt ein Farmteam, sieben weniger hat. Insgesamt waren wir heute in allen Statistiken leider unterlegen“.
Kangaroos-Geschäftsführer Wayne Chico Pittman: „Die BBA hat das sehr gut gemacht und dann auch noch schwierige Würfe getroffen. Die PRO B ist dieses Jahr sehr stark, das haben alle gesehen. Wir hätten unseren Fans gerne einen Sieg geschenkt, konnten unser Potential aber nicht abrufen. Es war leider kein guter Abend, aber es geht weiter.“