Die BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen musste am Samstagabend ihre erste Niederlage im dritten Spiel des neuen Jahres hinnehmen. In der 1. Regionalliga Südost unterlag man den Longhorns Herzogenaurach in einer knappen Partie mit 70:73 (40:44), zwei schwache Phasen in diesem Match gaben letzten Endes den Ausschlag zu Ungunsten der BG.
Die Leitershofer traten mit dem gleichen Aufgebot an wie letzte Woche beim Sieg in Weimar, was aber auch bedeutete, dass für die augenblicklich verletzten Spieler trotz deren inzwischen erfolgter Rückkehr ins Training ein Einsatz in diesem Match noch zu früh kam. Die Longhorns kamen mit viel Selbstvertrauen nach Stadtbergen, bedingt durch die an Weihnachten verpflichteten Neuzugänge und dem Erfolgserlebnis des Sieges vor Wochenfrist gegen Schwabing. Demzufolge entwickelte sich gleich ein munteres Spiel, geprägt von viel Einsatz und Kampfgeist. Die Führung wechselte ständig, das erste Viertel ging mit 23:22 dann an die Kangaroos. Wes Adjankou gelangen dabei seine ersten Saisonpunkte für die Stadtberger.
Beim Spielstand von 29:25 für die Einheimischen leistete man sich aber dann eine Tiefschlafphase, gestatte den Mittelfranken einen 13:0 Lauf und eine erste deutliche Führung für die Gäste. In dieser Phase erzeugten die Stadtberger kaum Druck auf den Korb und leisteten sich viele schlechte Würfe aus der Distanz, bei denen auch kein Spieler zum Rebound positioniert war. Mit einer kleinen Energieleistung verkürzte man aber den Rückstand bis zur Halbzeit wieder auf vier Punkte Differenz und hielt die Partie dadurch offen.
Die Halbzeitansprache von Trainer Emanuel Richter schien dann gewirkt zu haben. Mit neuem Elan kehrte die BG aufs Spielfeld zurück, drehte die Partie wieder und führte nun nach längerer Zeit wieder einmal selbst 53:49 (27. Minute). Obwohl man in dieser Phase eine gute Leistung zeigte und vor allem die Reboundhoheit besaß, versäumte man es, den Vorsprung weiter auszubauen. Gelegenheit dazu hätte es gegeben, da der Gegner doch einige Unsicherheiten in dieser Periode offenbarte und das Publikum die BG lautstark nach vorne trieb.
Und es kam noch schlimmer: Beim Spielstand von 57:57 erlaubte man sich erneut eine sechsminütige Phase ohne Korberfolg, gestatte den Nordbayern einen weiteren 11:00 Lauf zur 68:57 Führung. Es sprach für das Team um Kapitän Dominik Veney, dass man sich aber noch nicht verloren gab. Jonas Sauer übernahm nun das Heft des Handelns, erzielte wichtige Punkte und Anspiele, Veney dann selbst einen Dreier und als Max Uhlich eine Minute vor dem Ende zum 70:70 ausglich, war das Momentum eigentlich auf Seiten der Stadtberger.
Doch weit gefehlt: Die überaus routinierten Gäste behielten die Nerven und profitierten von dummen Fouls der Kangaroos, kamen so zu sechs weiteren Freiwürfen. Da sie aber nur die Hälfte davon trafen, blieb den Leitershofern bis zur letzten Sekunde die Chance auf den Ausgleich. Die Bemühungen hierfür waren aber nicht besonders gut herausgespielt und liefen folglich alle ins Leere, so dass die Niederlage zwar knapp und unglücklich ausfiel, letzten Endes aber auch nicht ganz unverdient war.
In der Tabelle fiel die BG vom vierten auf den fünften Tabellenplatz zurück, während sich die Gäste erst einmal aus dem Abstiegsstrudel lösen konnten und in dieser Verfassung und Aufstellung mit dem Klassenerhalt auch keine Probleme bekommen sollten. Auf die Kangaroos warten nun erneut zwei Auswärtsspiele, am Samstag bei Hellenen München und am Donnerstag darauf das Nachholspiel in Schwabing. Gelegenheit, die Scharte vom Samstag wieder auszumerzen, auch weil sich die Stadtberger zuletzt in fremden Hallen besser präsentierten als auf eigenem Terrain, zum Leidwesen der am Samstag dann doch sehr enttäuschten Fans.
BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen:
Brown (16), Adjankou (2), Moosrainer, Sauer (21/2 Dreier), Londene (14/1 Dreier), Uhlich (2), Benke (4), Veney (7/1 Dreier), Tesic (4), Richter.
Beste Werfer Herzogenaurach:
Nakic (20), Kaiser (14), Kwilu (14)
Im Vorspiel unterlag die zweite Mannschaft der BG Tabellenführer TSV Unterhaching mit 63:82 und bleibt erst einmal im Keller der 2. Regionalliga-Süd sitzen. Gegen die Münchner Vorstädter war man chancenlos, in den nächsten Wochen warten aber nun die direkten Konkurrenten im Kampf um den Ligaverbleib.
Stimmen zum Spiel:
BG-Spielertrainer Emanuel Richter: „In einem Spiel mit so niedrigem Score wird es natürlich schwierig, wenn man aus zwei Phasen 0:24 Punkte hinnehmen muss. Da waren wir nicht ausreichend auf den Korb des Gegners fokussiert, es fehlten Wille und Galligkeit, Punkte zu erzielen. Auch die Dreier waren nicht nur von der Quote schlecht, wir haben freistehend oft nicht den Mut gehabt, abzuziehen, dafür dann am laufenden Band die nicht freigespielten Würde genommen. Am Ende sind wir mit viel Kampf zurückgekommen, dafür gebührt den Jungs Respekt. Es wartet aber trotz auch einiger guter spielerischer Phasen noch viel Trainingsarbeit auf uns.“
BG Co-Trainer Andreas Moser: „Es war uns klar, dass es gegen eine solch routinierte Mannschaft nicht ganz einfach wird. Am Ende haben wir aber nicht den Leistungsträgern, sondern den Ergänzungsspieler der Longhorns viel zu viele Punkte geschenkt, vor allem die Grundlinie war immer sperrangelweit offen und hat dem Gegner eins um andere Mal leichte Würfe gestattet. Dazu kamen 17% Trefferquote von der Dreierlinie, das hat dann auch die Freiwurfquote von 82% nicht kompensiert“.
BG-Kapitän Dominik Veney: „Ich glaube, der Gegner wäre trotz einer guten Leistung schlagbar gewesen. Die haben aber unsere Schwächeperioden gnadenlos bestraft, das haben wir im Gegenzug gerade im dritten Viertel versäumt“.