Am Ende war der Tabellenführer für die BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen eine Nummer zu groß. Die Kangaroos verloren das Auswärtsspiel der 1. Regionalliga Südost am Samstagabend bei HAPA Ansbach trotz einer insgesamt ordentlichen Leistung mit 84:95 (38:43) und verbleiben damit auf dem siebten Platz in der Tabelle.
Die in dieser Saison in eigener Halle noch ungeschlagenen Mittelfranken untermauerten zu Beginn der Partie gleich einmal ihre Titelambitionen und gingen vor über 1000 Zuschauern rasch mit 9:2 in Führung. Die Leitershofer, die auf Max Uhlich verzichten mussten, dafür aber Nino Tomic erstmals seit langem wieder auf dem Spielfeld hatten, beeindruckte dies aber zunächst nicht. Im Vergleich zum Hinspiel ließ man sich dieses Mal nicht vom Gegner überrollen, behielt die Ruhe im Spiel und verkürzte bis zum Ende des ersten Viertels auf 17:19. Durch drei Dreier des Ansbacher Spielers Anthony Bauer fiel man zwar auch im zweiten Abschnitt erst einmal wieder ins Hintertreffen, bis zur Halbzeit war bei einem Rückstand von nur fünf Punkten zumindest noch einiges möglich. Aber auch das dritte Viertel sollte zum Spiegelbild der ersten beiden Abschnitte werden. Trotz aller Bemühungen der BG und viel Einsatz und Kampf zogen die Franken erneut davon, beim Spielstand von 68:50 (28. Minute) schien dann bereits eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Zu diesem Zeitpunkt hatte Ansbachs überragender Amerikaner Tylik Evans dann aber bereits vier Fouls auf seinem Konto und musste sich fortan etwas zurückhalten. Die Stadtberger witterten Morgenluft, zeigten nun ihre beste Phase des Spiels. Vor allem Chuck Brown war gut aufgelegt und bis zur 32. Minute verkürzte man nach einem 19:5 Run auf 69:72. Die Chance, das Spiel nun zu drehen, war plötzlich wieder da. Die Kangaroos agierten nun aber erneut nicht zielstrebig genug, trafen teilweise keine guten Entscheidungen und verloren wichtige Rebounds. Letzten Endes musste man aber einfach vor der Klasse des Gegners kapitulieren. Ansbach konnte den Vorsprung wieder um ein paar Punkte erhöhen und brachte auch am Ende die obligatorischen Freiwürfe allesamt sicher in der Reuse unter. Während die Einheimischen den Sieg, der sicher ein vorentscheidender Schritt für Meisterschaft und Aufstieg war, ausgelassen feierten, musste die BG die nächste Niederlage gegen ein Team aus der Top Five der Liga hinnehmen. Es soll in dieser Saison einfach nicht klappen, den Spitzenmannschaften Paroli zu bieten.
Am kommenden Samstag gehen diese „anspruchsvollen Wochen“ für die Leitershofer weiter. Nach den Spielen gegen den Zweiten und den Ersten der 1. Regionalliga folgt nun direkt das Match gegen den Tabellendritten, in der Stadtberger Sporthalle ist dann beim vorletzten Heimspiel der Saison der FC Bayern München III zu Gast.
BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen:
Brown (32/3 Dreier), Adjankou, Sauer (8), Londene (7/2 Dreier), Benke (10), Hadzovic (5), Veney (4), Tomic, Tesic (18/2 Dreier), Richter.
Beste Werfer Ansbach:
Evans (29), Bauer (20), Simon (20).
Pech hatte die zweite Mannschaft der BG, welche in der 2. Regionalliga Süd beim TSV Nördlingen erst nach Verlängerung mit 71:79 unterlag. In der regulären Spielzeit brachte man eine Führung nicht über die Runden und versäumte einen wichtigen Schritt im Kampf um den Ligaerhalt zu tätigen. Die Konstellation in der Liga bleibt eng: Fünf Teams zieren das Tabellenende mit je 14 Punkte, eine weitere Mannschaft hat 16 Zähler auf dem Konto. Drei Spieltage stehen jetzt noch an, mindestens zwei, eventuell auch drei Mannschaften müssen absteigen. Kommenden Samstag spielt man auf eigenem Terrain gegen Wolnzach.
Stimmen zum Spiel:
BG-Spielertrainer Emanuel Richter: „Das Bild wiederholt sich, wir sind gegen die Spitzenmannschaften der Liga immer ganz gut dabei, schaffen es aber nicht, im entscheidenden Moment das Blatt zu wenden. Da fehlt es uns etwas an Routine und Abgeklärtheit, um in einer Phase wie heute im vierten Viertel dann das Momentum zu nutzen. Ansbach dürfte die Meisterschaft jetzt sicher haben, und das ist zweifelsohne verdient, sie haben eine wirklich sehr ausgeglichene und routinierte Mannschaft.“
BG Co-Trainer Andreas Moser: „Beim Gegner haben zwar drei Spieler zusammen 70 Punkte erzielt. Der Eindruck täuscht aber, dass das der Erfolg der Ansbacher nur darauf beruht, die Mannschaft ist in Gänze sehr ausgeglichen besetzt und hat eine sehr gute Rollenverteilung. Die Kulisse hier ist sicherlich auch zweitligatauglich.“
BG-Kapitän Dominik Veney: „Wenn man sich gegen die Mannschaften aus den hinteren Regionen immer schadlos hält, aber eben nie gegen die guten Teams der Liga gewinnt, ist man dann halt eben in der Mitte der Tabelle platziert. Nichts desto Trotz wollen wir nun versuchen, unsere schwarze Serie kommenden Samstag zu Hause gegen den Dritten Bayern München zu beenden und den Fans noch zwei ordentliche Heimspiele in dieser Saison präsentieren“.