Die BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen hat auch das erste Heimspiel in der neuen Saison der 1. Regionalliga Südost erfolgreich gestaltet und besiegte am Samstagabend die hochgehandelten Baskets aus Vilsbiburg mit 84:74 (45:41). Mit zwei Siegen aus zwei Spielen wahrten die Kangaroos damit ihre weiße Weste in der Tabelle.
Den ersten Aufreger gab es bereits vor der Partie. Die zur Vorstellung der Spieler seit Jahren problemlos eingesetzte Nebelmaschine verursachte einen Feueralarm in der Stadtberger Sporthalle, die Halle musste kurzzeitig evakuiert werden. Nach Kontrolle durch die Feuerwehr Stadtbergen begann das Spiel dann aber doch mit 20 Minuten Verspätung. Beide Mannschaften zeigten sich von den Vorkommnissen wenig beeindruckt, es ging sofort munter zur Sache, die Partie entwickelte sich sehr körperbetont, relativ schnell gerieten beide Mannschaften in die Mannschaftsfoulzone. Bis zu einer 18:13 Führung lief es etwas besser für die Gäste, ohne dass sich die Niederbayern im ersten Viertel aber hätten entscheidend absetzen können (21:21). In den zweiten zehn Minuten gewannen dann die Stadtberger ein wenig die Oberhand, trotz einiger Fehlversuche beim Wurf gelang es dem Team um den starken Kapitän Dominik Veney, kleinere Vorsprünge herauszuspielen. Über Zwischenstände von 30:24 und 36:31 reichte es zu einer knappen vier Punkte Führung zur Halbzeit. In der Pause wurden bei der BG dann die langjährigen Centerspieler Nedim Hadžović und Milan Tesić verabschiedet, die sich nach der Corona Krise nun voll auf ihre beruflichen Karrieren konzentrieren wollen.
Auch in der zweiten Spielhälfte kamen die knapp 400 Zuschauer voll auf ihre Kosten. Das Spiel war weiter von hoher Intensität geprägt, es wurde knallhart verteidigt, was auch zu vielen weiteren Fouls und Freiwürfen führte. Beide Teams suchten zügig den Abschluss, Fehlwürfe auf beiden Seiten blieben auf der Tagesordnung, wobei die Leitershofer mit Pal, Veney und dem eminent kampfstarken Max Uhlich, der sich in jede Szene reinschmiss, oft die Hoheit bei den Rebounds gewannen. Kein Team verschenkte auch nur einen Millimeter Raum. Das Spiel wog hin und her, aus einer zumeist knappen Kangaroo Führung wurde bis Ende des dritten Viertels ein 65:58 Vorsprung. Vilsbiburg hatte aber noch nicht fertig: Der starke Aufbauspieler Jonathan Braeger sorgte mit drei Dreiern in Folge wieder für eine Wende, die Gäste hatten nun bei eigener 73:70 Führung das Momentum auf ihrer Seite. Leitershofen aber behielt die Ruhe, verteidigte weiter sehr intensiv und zwang die Baskets zu mitunter schlechten Wurfentscheidungen. Auch im Angriff bewahrte man nun die Nerven, traf fast jeden Wurf aus dem Feld und dazu die meisten Freiwürfe. Herausragend in dieser Phase der erst 19-jährige Jannik Westermeir, der in der Defensive nun US-Boy Braeger in Schach hielt und im Angriff vollkommen abgezockt die Bälle verteilte, dazu zwei wichtige Freiwürfe in der Reuse versenkte. Zusammen mit dem seinem Aufbauspielerkollegen Mario Hack Vazquez bildete er an diesem Abend ein überaus effizientes Guard-Duo.
Am kommenden Samstag geht es dann erneut in eigener Halle weiter, mit dem MTSV Schwabing gastiert ein weiteres Topteam in Stadtbergen.
BG TOPSTAR:
Strecker, Pikl, Pal (21), Topalovic (15/2 Dreier), Moosrainer, Uhlich (10), Kaufeld (2), Westermeir (4), Hack-Vazquez (11), Tomic (5/1 Dreier), Veney (16), Hoffmann.
Beste Werfer Vilsbiburg:
Braeger (23/6 Dreier), Fluellen (14/3 Dreier), Kahlert (12)
Stimmen zum Spiel:
BG-Coach Emanuel Richter: „Ich bin glücklich über den Sieg, wenn auch nicht ganz zufrieden mit der Leistung. Im Angriff können wir angesichts der Wurfquote uns noch deutlich verbessern. Aber kämpferisch waren wir unglaublich, gerade bei dieser Reboundorgie im heutigen Match. Am Ende hatten wir vielleicht den etwas breiter besetzten Kader und in den letzten vier Minuten mehr ausgeruhte Spieler auf dem Feld. Das Spiel war knapper als es das Endergebnis aussagt. Wir werden hart arbeiten, um auch nächsten Samstag gegen Schwabing wieder erfolgreich zu sein.“
Kapitän Dominik Veney: „Nach so langer Zeit mal wieder vor eigenem Publikum zu spielen war herausragend. Danke an die Fans für die Unterstützung, vor allem in den letzten zwei Minuten. Es war ein hartes Stück Arbeit gegen einen guten und enorm kampfstarken Gegner. Ich denke schon, dass die Fans heute zwei sehr heiße Play-Off Anwärter gesehen haben“.
Stefan Goschenhofer, sportlicher Leiter der Kangaroos: „Auf die Nebelmaschine werden wir natürlich künftig verzichten. Wegen Corona läuft die Lüftungsanlage der Halle auf Volltouren, dadurch ist der Nebel wahrscheinlich schneller nach oben gestiegen als in früheren Jahren, wo wir das ja auch schon gemacht haben. Danke an die Feuerwehr Stadtbergen, die nicht nur binnen weniger Minuten vor Ort war, sondern auch das Problem professionell und zügig abgewickelt hat“.