Die Kangaroos kamen eigentlich ganz gut in die Partie. Im ersten Viertel wechselte die Führung einige Male, am Ende verliefen die ersten zehn Minuten beim Spielstand von 20:19 für Jena fast ausgeglichen.
Es waren nicht die ganz großen Fehler, die den Leitershofern unterliefen. Aber hier eine überhastete Angriffsoption, da ein leichtfertiger Turn-Over, dort die fehlende Hilfe in der Abwehrarbeit, Dinge die genügten, dass der BG-Motor ein wenig unrund zu laufen begann. Und Jenas US-Amerikaner und Topscorer Justin Smith tat ein Übriges dazu, dass die Augsburger Vorstädter ins Hintertreffen gerieten. Gerade bei den Rebounds war Smith den Kangaroo-Centern überlegen, bei denen Nedim Hadzovic wegen einer leichten Fußverletzung nur bedingt einsatzbereit war. Die Thüringer gingen letztendlich mit einer nicht unverdienten 45:33 Führung in die Halbzeitpause.
Am Kampfgeist fehlte es dem Team um Kapitän Dominik Veney an diesem Nachmittag nicht. Der Einsatz stimmte, und so gelang es im dritten Viertel, sich Punkt für Punkt heranzupirschen. Beim Spielstand von 52:56 in der 29.Minute kam wieder Hoffnung auf. Die Jenaer konnten aber wieder nachlegen, erhöhten den Vorsprung erneut auf 82:67 (35. Minute). Dies war eine Vorentscheidung, auch wenn die Stadtberger dann das Resultat in den Schlussminuten wieder etwas freundlicher gestalten konnten. Dies war nicht nur ein kleiner Schritt für die Moral in den nächsten Wochen, sondern sicherte der BG wie bereits letzte Woche gegen Herzogenaurach zumindest auch noch den direkten Vergleich, der während der Partie bereits mehrere Male verloren gegangen war. Bester Werfer auf Seiten der BG war Nachwuchsspieler Lewis Londene, der 16 Punkte, darunter 4 Dreier, erzielte.
Der direkte Vergleich ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, den Jena rückt durch diesen Sieg in der Tabelle bis auf zwei Punkte an die Kangaroos heran. Mit Rosenheim und Bamberg verloren allerdings weitere Konkurrenten ihre Partien ebenfalls, so dass zumindest auf Rosenheim mit zwei und Bamberg der Abstand von vier Zählern beibehalten wurde. Gegen die Franken dürfte in zwei Wochen ein richtungsweisendes Heimspiel anstehen, dazwischen gastiert man noch an Fasching auswärts bei Tabellenführer Oberhaching..
BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen:
Genck (12/2 Dreier), Breuer (10/2 Dreier), Tucker (2), Uhlich (1), Londene (16/4 Dreier), Hadzovic (3), Veney (8), Richter (12/2 Dreier), Tesic (4); Benke (11).
Beste Werfer Jena:
Smith (24), Förster (20), Glück (12)
Stimmen zum Spiel:
BG-Headcoach Ian Chadwick:
„Hinsichtlich Aggressivität und Kampf über die gesamte Distanz der Partie darf man sich heute nicht beschweren, das war ok. Wenn man die Statistik betrachtet, lag es sicherlich an den Rebounds. Da haben Smith und Rahn 20 Abpraller gesichert, zwei Akteure, die im Hinspiel nicht dabei waren. Da war es für unsere große Riege dann auch schwer zu punkten“.
BG-Teamchef Andreas Moser:
„In den entscheidenden Phasen haben Kleinigkeiten entschieden, bei denen Jena fast immer einen Tick besser war. Das muss man akzeptieren. Sie haben auch enorm Druck auf unsere Guards ausgeübt. Vom Einsatz her hat das Team glaube ich begriffen, dass es noch harte Wochen im Abstiegskampf werden, wenn tatsächlich eine zweite Mannschaft neben Zwickau raus muss. Darauf bauen wir jetzt mal auf“.