Trotz ihrer bisher besten Saisonleistung hat die BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen das Auswärtsspiel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga am Sonntagnachmittag bei der Orange Academy Ulm mit 99:102 verloren. Den Leitershofern gelang es dabei nicht, den Sieg, mit dem man in der Tabelle weiter nach oben hätte schielen dürfen, in der letzten Spielminute nach Hause zu bringen. Mit nunmehr 6:8 Punkten geht es für die BG in die einwöchige Länderspielpause, ehe es dann in zwei Wochen zu Hause gegen Speyer weitergeht.
Erstmals in dieser Saison konnte die BG in Bestbesetzung antreten, kein Spieler aus dem Kader fehlte im schmucken Main Court des Orange Campus in Neu-Ulm. Sofort entwickelte sich ein sehr ausgeglichenes und offensiv geprägtes Spiel, in dem die Gäste dieses Mal auch gleich einmal richtig gut von der Dreierlinie trafen. Zunächst spielten auch weniger die Kangaroos gegen Ulm, sondern eher die Kangaroos gegen Maximilian Langenfeld. Der BBL-Akteur der Orange Academy markierte im ersten Viertel 19 Punkte bei 100% Trefferquote. Der Hallensprecher rechnete das gleich einmal auf einen Endscore von 76 Punkte hoch, ganz so schlimm kam es aber für die BG nicht, das sei vorausgesagt. Trotzdem führten die sicherlich weit ausgeglichener agierenden Stadtberger nach dem ersten Viertel mit 30:29. Im zweiten Abschnitt schlichen sich aber wieder altbekannte Fehler in das Spiel der Gäste ein. Es wurde zu wenig der direkte Weg zum Korb gesucht, stattdessen gab es vielleicht den ein oder andere komplizierte Pass zu viel und das führte erneut zu vielen Ballverlusten. Die Academy, die mit dem 16-jährigen Noa Essengue nun einen weiteren Scorer in Stellung brachte, nutzte dies sofort und zog auf 46:37 davon. Danach besann sich das Team um die diese Mal eminent starken Jermane Carter und Bernat Vanaclocha wieder und zur Halbzeit leuchtet ein 57:53 für die Stadtberger von der Anzeigetafel. Im dritten Viertel hielt man das hohe Level und gewann auch diesen Abschnitt, nahm eine 79:70 Führung mit in die letzten 10 Minuten. Ausschlaggebend für diese Wende im Spiel war sicherlich, dass Trainer Emanuel Richter früh auf eine Zonenverteidigung umgestellt hatte, wodurch man Langenfeld zumindest deutlich besser kontrollieren konnte. Rund drei Minuten vor dem Ende schien beim 94:86 für die Kangaroos der Überraschungssieg möglich, die Foulbelastung war aber schon zu diesem Zeitpunkt enorm. Der bis dahin beste Leitershofer an diesem Nachmittag, Bernat Vanaclocha, hatte das Spielfeld kurz zuvor bereits verlassen müssen.
Die Kangaroos zeigten enormen Kampfgeist, taten alles, um den Gegner nicht vorbeiziehen zu lassen. Dreißig Sekunde vor dem Ende eroberten die Stadtberger bei einer 99:97 Führung den Ball trotzdem wieder, anschließend unterlief ihnen aber ein kapitaler Fehlpass, den Essengue zum Ausgleich und per Bonusfreiwurf zur 100:99 Führung verwertete. Ein vermeintlicher Steal führte zum letzten Ulmer Korb praktisch mit der Schlusssirene.
Die Enttäuschung war dementsprechend groß im Lager der Leitershofer. Die gezeigte Leistung sollte
aber Mut machen für die nächsten Aufgaben. Wie auch die Sicherheit, dass man entgegen dem bisherigen Saisonverlauf durchaus fähig ist, sowohl einen hohen Score als auch eine gute Dreierquote (13 Treffer bei 42% Wurfquote) in dieser Liga schaffen zu können.
BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen: Kuprat, Würmseher (1), Lagerman (25), Carter (21), Heinrich, Duarte, Benke (2), März (6), Westermeir (21), Theiß, Vanaclocha (20), Hanzalek (3).
Beste Werfer Ulm: Langenfeld (40), Essengue (29), Anigbata (14).