Die BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen hat am Samstagabend das Auswärtsspiel bei den Seeburger College Wizards Karlsruhe nach einer spektakulären Schlussphase mit 94:90 gewonnen. Damit haben sich die Leitershofer in der BARMER 2. Basketball Bundesliga auf den zehnten Tabellenplatz, punktgleich mit dem Neunten Orange AcademyUlm, vorgearbeitet. Gleichzeitig dürfte der Ligen Verbleib gesichert sein und man kann frühzeitig für die neue Saison planen.
Die Vorzeichen für die Auswärtspartie waren nicht besonders günstig. Mit den Hack Vazquez Brüdern Mario und Marco, Nino Tomic, Basti März und Kapitän Max Uhlich musste man insgesamt fünf Spieler ersetzen. Dazu hatte Stjepan Topalovic die Reise nach Baden krank angetreten, hatte am Vortag noch über Fieber geklagt. Nur acht Spieler standen einschließlich Topalovic auf dem Spielberichtsbogen. Demzufolge verlief der Start nicht besonders gut, das erste Viertel ging gleich einmal mit 28:16 an die Wizards. Im zweiten Abschnitt kam die BG etwas heran und wahrte mit einem 34:43 Rückstand zumindest die Chance auf den Sieg. Problem bis dahin: Von 18 Dreipunktewürfen trafen die Stadtberger nur einen einzigen, was einer Quote von knapp 6% entsprach. Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Kangaroos dann treffsicherer und kamen bis zur 26. Minute auf 50:53 heran. Karlsruhe konterte aber sofort. Dank ihres überragenden US-Amerikaners Christian Rodriguez (41 Punkte) zogen die Fächerstädter wieder auf 67:58 nach dem dritten Viertel davon.
Im letzten Abschnitt zog das Team von Trainer Emanuel Richter aber insbesondere in der Verteidigung die Zügel an. Man kämpfte nun verbissen um jeden Ball, traf weiter die Dreier und vor allem auch die Freiwürfe, von denen es zahlreiche an diesem Abend auf beiden Seiten gab. Fünf Minuten vor dem Ende hatten die Gastgeber bei 80:68 aber noch alle Trümpfe in der Hand. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse: T-Pal verkürzte per Dreier auf 79:82, Jannik Westermeier per Korbleger auf 81:82. Dreier Rodriguez zum 85:81, erneuter Dreier Pal zum 85:84. Ein Freiwurf für Karlsruhe durch Rupp im Netz, danach Dreier durch den überragenden Nicolas Lagerman zum 87:86 für die Kangaroos, die erste Leitershofer Führung seit der ersten Minute. Und welche die Kangaroos dann nicht mehr aus der Hand gaben. Fünf von sechs Freiwürfen von Lucas Mayer und zwei weitere von Teathloach Pal fanden den Weg in die Reuse und der vielumjubelte Sieg, den nicht mehr viele erwartet hatten, durfte bejubelt werden. Die Rückreise im Bus konnte demzufolge in bester Laune angetreten werden. Neben Lagerman verdienten sich bei der BG Pal und Mayer die Bestnoten, überzeugend und kämpferisch trat aber die gesamte Mannschaft auf.
Am kommenden Samstag geht es dann in eigener Halle gegen die BIS Ahorn Baskets Speyer weiter (Samstag 19.30 Uhr).
BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen:
Lagerman (29), Pal (24), Topalovic (2), Mayer (18), Londene (8), Kaufeld (2), Westermair (4), Martin (7), Tomic (1).
Beste Werfer Karlsruhe:
Rodriguez (41), Drammeh (16), Bär (9), Rupp (9)
Stimmen zum Spiel:
BG-Headcoach Emanuel Richter: „Wir haben in der zweiten Halbzeit eine tolle Angriffsleistung geboten und 60 Punkte erzielt, das ist Saisonrekord für mein Team. Es ist alles andere als einfach, hier zu gewinnen, aber die Jungs haben trotz des kleinen Kaders bis zum Schluss daran geglaubt. Wir haben dann am Ende die Nerven behandelt, 33 von 35 Freiwürfe zu treffen ist schon richtig gut.“
Kangaroos Geschäftsführer Andreas Moser: „Ein toller Sieg für unser Team. In der ersten Halbzeit treffen wir einen von 18 Dreiern, in de zweiten acht von 14. Ich glaube wir können ab jetzt ein weiteres Jahr zweite Bundesliga planen und schielen jetzt auch wieder auf die Play-Offs. Hier wird es im Laufe der Woche noch Neuigkeiten geben, es kann durchaus sein, dass der neunte Platz zum Einzug ausreicht. Darüber werden wir noch informieren.“
BG-Generalmanager Wyne Chico Pittmann: „Das Spiel war ähnlich wie das Hinspiel, hoher Vorsprung, Aufholjagd, dieses Mal mit dem besseren Ende für uns. Kompliment an das Team, das war spitze. Jetzt freuen wir uns auf das Heimspiel am Samstag gegen Speyer, wir können ab jetzt unbeschwert aufspielen und wollen noch möglichst viele Spiele gewinnen.“