Kangaroos bleiben gegen Ulm auf Kurs

Kangaroos bleiben gegen Ulm auf Kurs

Die BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen bleibt in der Südgruppe der BARMER 2. Basketball Bundesliga PRO-B auf Kurs. Mit einem weitestgehend ungefährdeten 90:77 (55:37) Heimsieg gegen die Orange Academy Ulm wahrte der Tabellenführer seinen 4-Punkte Vorsprung im Klassement gegenüber den Rhein Stars Köln und dem Sieger der Partie Fellbach gegen Speyer (die erst am Sonntagabend stattfand). Die Kölner setzen allerdings auch ein Zeichen und gaben unter der Woche bekannt, dass man im Falle des Aufstiegs künftig eine PRO-A taugliche Halle im dortigen Messegelände „Motorworld “zur Verfügung haben wird. Daran war der bereits letzte Saison sportlich vollzogene Aufstieg der Rheinländer bekanntermaßen noch gescheitert.
 
1020 Zuschauende sorgten in der Stadtberger Sporthalle wieder für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Die Kangaroos mussten auf den verletzten Asa Williams verzichten, der nach seinen Rückenbeschwerden aber am Montag wieder ins Training einsteigen soll. Bei den Donaustädtern fehlte der Norweger Kristian Sjolund, dafür hatte man die Doppellizenzspieler aus der BBL am Start. Die Kangaroos zeigten sich von der ersten Minute an hochkonzentriert, übernahmen sofort das Kommando. Kapitän Jannik Westermeier eröffnete mit einem Dreier das Match. Ulms Jervis Scheffs glich kurz darauf mit einem And-One zum 7:7 aus. Da wusste aber noch niemand in der Halle, dass das der einzige Gleichstand in dieser Partie bleiben sollte, ganz zu schweigen von einer Führung der Gäste, zu der es an diesem Abend über die gesamte Spieldistanz nicht kam. Die Leitershofer zeigten in der ersten Halbzeit wirklich eine sehr gute Vorstellung. Der Ball lief flüssig, man agierte offensiv als Team und zeigte sich in der Defensive sehr kampf- und einsatzbereit. Vor allem im zweiten Viertel presste man den Gegner über das ganze Feld, was diesen zu zahlreichen Ballverlusten verleitete. Als taktische Variante streute BG-Chefcoach Emanuel Richter dann kurz vor der Halbzeit eine Zonenverteidigung ein, auch diese zeigte ihre Wirkung. 27:22 nach dem ersten Viertel, 34:24 nach 12 Minuten, 41:28 (16. Minute) waren die Meilensteine zu einem beruhigenden 18-Punkte Vorsprung bis zur Halbzeitpause. In dieser bot die Tanz- und Akrobatikgruppe „Hochstapler*innen“ der Universität Augsburg den Fans eine herausragende Performance.
 
Nicht zu vergessen war allerdings, dass die jungen Ulmer vor Wochenfrist den Tabellenzweiten Köln nach einem 19-Punkte Rückstand noch hatten bezwingen können. Am Anfang des dritten Viertels gab es aber kein Anzeichen für eine Aufholjagd. Es ging munter hin und her, nach 25 Spielminuten führten die Kangaroos weiterhin mit 65:46 nach einem Korbleger von Elias Marei. Danach wurde auf beiden Seiten kräftig rotiert, zeitweise war die komplette zweite fünf beider Teams auf dem Feld. BG-Coach Richter wollte seinem ganzen Kader viel Spielpraxis verschaffen, die Orange Academy hatte sicherlich schon im Hinterkopf, dass viele der Leistungsträger bereits am Sonntag wieder gegen Frankfurt in den NBBL-Play Offs ranmussten, Alec Anigbata dazu am Freitagabend noch für ratiopharm Ulm in der BBL in Vechta unterwegs war. Das Spiel hakelte nun ein wenig und es gelang den hochmotivierten und talentierten Ulmern, den Rückstand wieder zu verkürzen. Das dritte Viertel gewannen die Gäste sogar mit 25:16 und kamen vier Minuten vor dem Ende auf 72:79 heran. Die Kangaroos machten aber schnell wieder Ernst, vor allem die an diesem Abend überragenden Dragos Diuculescu und Christian Hinckson sorgten rasch für klare Verhältnisse und erhöhten den Vorsprung wieder auf einen zweistelligen Score. Hinckson nutze den Ausfall von Asa Williams, durch welchen er auf 33 Spielminuten kam und betrieb eindrucksvoll Werbung in eigener Sache. Durch die Importspielerregelung dürfen bekanntermaßen ja aus dem Trio Wiliams, Hinckson und DIculescu immer nur zwei Akteure gleichzeitig auf dem Feld stehen. Nach dem Schlusspfiff feierten Mannschaft und Team noch gemeinsam mit der obligatorischen „HUMBA“ und einer Abklatsch-Ehrenrunde entlang der Zuschauerränge, was gerade für die jugendlichen Fans immer eine großartige Geschichte ist.
 
Am kommenden Samstag steht auswärts das Spitzenspiel bei Verfolger SV Fellbach Flashers an. Danach geht es auswärts in Frankfurt weiter, ehe am Sonntag, 6. April um 16.30 Uhr das letzte Heimspiel der Hauptrunde gegen die PORSCHE BBA Ludwigsburg ansteht. Die Play-Offs beginnen dann am Ostersamstag zu Hause in der Stadtberger Sporthalle.
 
BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen: Marei (8), Duarte (3), Gille (4), Hinckson (22), Westermeir (10), März (5), Borgol (4), Theiß (4), Diculescu (25), Udovicic (5).
 
Beste Werfer Ulm: Anigbata (10), Jerkic (10), Zilinskas (10), Erichsen (8).
 
Stimmen zum Spiel:
BG-Cheftrainer Emanuel Richter:
„Bis auf drei, vier Minuten im dritten Viertel waren wir heute sehr gut in der Defensive, das war einer der entscheidenden Faktoren. Wir wollten heute viel rotieren, wir müssen alle Spieler in den Play-Offs so weit haben, dass sie uns helfen können. Heute bin ich sehr zufrieden, in der Verteidigung trotz der guten Leistung heute und bei der Wurfquote können wir noch weiter zulegen, dann wird es schwierig gegen uns zu gewinnen“.
 
BG Co-Trainer Martin Jankov: “Es war der vierte Sieg in Folge, da ist top. Wir hatten nur 9 Turnovers, der Gegner 20, daraus resultierend 15:4 Steals und auch ein paar Rebounds mehr. Demzufolge geht der Sieg heute mehr als in Ordnung gegen ein wirklich hochtalentiertes und auch für die Zuschauer toll anzusehendes Team aus Ulm“.
 
Kangaroos Youngstar Tin Udovicic: „Wir spielen uns von Match zu Match mehr ein, aber es gibt immer Verbesserungspotential, da ist jeder gefordert, Fehler abzustellen. Christian war heute wirklich nice, den hatte Ulm vielleicht nicht so auf dem Plan. Aber jeder hat seine Rolle heute erfüllt“.
 
Olivier Borgol, BG-Center: „Gewinnen ist immer ein sehr schönes Gefühl. Ich hatte heute mehr Einsatzzeit und habe versucht, viel Energie auf das Feld zu bekommen. Wenn man von der Bank kommt, muss man positiv denken und die Sicherheit haben, dass man etwas bewirkt. Am Ende waren wir erfahrener als der Gegner und der Coach hatte wie immer einen hervorragenden Gameplan. Die Halle und die Fans waren heute wieder einmal richtig geil“.
 
Kangaroos Geschäftsführer Wayne Chico Pittman: „Wir waren erwartungsgemäß das etwas cleverere Team und haben einen verdienten Sieg eingefahren. Jeder im Team kennt seine Rolle, das haben wir gerade in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht, für das Publikum herrlich anzusehen. Bei hohen Vorsprüngen darf man gerne das Polster noch etwas besser verwalten. Das Publikum war herausragend, vielen Dank an die Fans, es herrscht hier eine großartige Atmosphäre, alle sind ganz nah dran, das ist einmalig.“