Die BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen ist erfolgreich in die Play-Off Runde der 1. Regionalliga Südost gestartet. Das erste Match des Viertelfinales gewannen die Kangaroos am Samstagabend mit 98:75 gegen die Regnitztal Baskets und haben somit gute Chancen, in der Serie „best oft wo“, in der die Ergebnisse aus Hin- und Rückspiel addiert werden, nächsten Sonntag vor den Toren Bambergs ins Halbfinale einzuziehen.
Die Saison nähert sich nun ihrer entscheidenden Phase. Deutlich sichtbar am Zuschaueraufkommen, 550 Fans hatten den Weg in die Sporthalle Stadtbergen gefunden. Es sei vorweggenommen, alle verhielten sich absolut diszipliniert beim Thema Maskenpflicht. Weitere 150 Besucher in der Spitze waren beim inzwischen mehr als professionell produzierten Livestream der Kangaroos vor den Bildschirmen zu Hause dabei. Beide Teams konnten nicht auf ihre beste Besetzung zurückgreifen. Bei den Gästen fehlten mit Tyreese Blunt, Lennart Schultz und Leon Bulic drei Topspieler aus dem Programm des Kooperationspartners Coburg. Die Kangaroos mussten auf Marc Kaufeld, Mario Hack-Vazquez und Richard Hofmann verzichten. Nino Tomic wurde bereits nach wenigen Minuten mit Beschwerden sicherheitshalber vom Feld genommen und fortan nicht mehr eingesetzt. Zu allem Überfluss hatte Coach Emanuel Richter am Freitag einen positiven Coronatest und befand sich in Quarantäne. Das engmaschige Testkonzept der BG wirkte jedoch, alle anderen Akteure und Teammitglieder wurden mehrfach negativ getestet. Für Richter übernahm Co-Trainer Michael Dorsch die Arbeit an der Linie. Für ihn war es ein langer Nachmittag, da er zuvor schon die zweite Mannschaft in der 2. Regionalliga Süd beim 84:74 Sieg gegen die DJK SB München gecoacht hatte. Erfolgreich war der anstrengende Tag aber allemal für Dorsch.
Die Leitershofer legten äußerst dynamisch los und führten rasch mit 13:2. Ganz so leicht ging es dann aber nicht weiter. Die Oberfranken kamen besser ins Spiel und hielten bis Ende des ersten Viertels (30:22) den Rückstand in etwa konstant. Auch im zweiten Abschnitt hielt die BG das gute Niveau, gewann die meisten Rebounds und traf von der Dreierlinie hochprozentig. Beim 55:38 Halbzeitstand war demzufolge alles erst einmal im Plan. Das dritte Viertel sollte dann das beste der Stadtberger werden. Niklas Moosrainer traf sensationelle vier Dreier in Folge, der Ball lief gut durch die Reihen der Kangaroos und in der Verteidigung zeigte man sich sehr konzentriert. Der Vorsprung wuchs bis zur 30. Minute auf 31 Zähler Vorsprung an. Lediglich im Schlussabschnitt konnte man den hohen Level nicht halten. Die Kangaroos agierten nun doch etwas zu sorglos, mitunter in einigen Spielphasen sogar unkonzentriert. Eine Fülle von Ballverlusten einerseits und einige leichtfertig vergebene Chancen vollkommen frei unter dem Korb brachten Regnitztal wieder ins Spiel zurück. Die jungen Bamberger Vorstädter kämpften ohnehin 40 Minuten aufopferungsvoll und zeigten auch durchaus ihr Talent. Der Vorsprung reduzierte sich zeitweise auf 17 Punkte. Nach einer Auszeit von Coach Dorsch rissen sich die Stadtberger aber in den Schlussminuten nochmals am Riemen und brachten am Ende einen 23 Punkte Vorsprung ins Ziel. Umgerechnet bedeutet dies, dass man nächste Woche mit 22 Punkten verlieren könnte, um die nächste Runde zu erreichen, was aber sicherlich nicht das Ziel der Kangaroos sein wird. Die Partie findet nächsten Sonntag um 18 Uhr im Basketball Center Hauptsmoor in Strullendorf statt. Bestwerte auf dem Statistikbogen am Samstag verdiente sich neben Topscorer Moosrainer noch Dominik Veney mit 16 Rebounds und 4 Assists.
In den anderen Play-Off Spielen gewann Bayern München in Veitshöchheim 61:54 und Schwabing in Weimar 89:85. Das Spiel Breitengüssbach gegen Unterhaching wurde coronabedingt abgesagt. Ohnehin nimmt Corona inzwischen seltsame Züge an. Im Play-Down Spiel der 1. Regionalliga konnten sich Vilsbiburg und s.oliver Würzburg offensichtlich nicht auf eine Spielverlegung einigen. Würzburg trat daraufhin nur mit fünf Feldspielern an, die alle auf dem Parkett Masken trugen und sich praktisch nicht bewegten. Kurioses Endergebnis: 209:39 für Vilsbiburg. Sicherlich in Summe nicht gerade eine Werbung für den Basketballsport und zur Nachahmung nicht empfohlen.
BG TOPSTAR Leitershofen Stadtbergen:
Strecker, Pikl (2), Pal (17), Topalovic (8/2 Dreier), Moosrainer (18/6 Dreier), (9/1 Dreier), Londene (17(1 Dreier), Westermeir (9/1 Dreier), Tomic (2), Veney (16).
Beste Werfer Regnitztal:
Worthy (23), Schönbäck (19), Karioui (15)
Stimmen zum Spiel:
Co-Trainer Michael Dorsch: „Ich glaube wir haben über weite Strecken eine gute Partie unseres Teams gesehen. Der Sieg geht denke ich absolut in Ordnung. Im letzten Viertel waren vier fünf bis sechs Minuten zu sorglos und haben versäumt, das Ergebnis noch höher zu gestalten. Die Ausgangslage ist aber sehr gut, dass wir nächste Woche in Bamberg eine Runde weiterkommen werden, auch wenn der Gegner dann sicher eine nominell noch bessere Mannschaft haben wird“.
Headcoach Emnauel Richter (in Quarantäne): „Es war durchaus ungewohnt, das Spiel am Livestream zu verfolgen. Glückwunsch an das Team und Michael Dorsch. Ich war mir zu jeder Zeit sicher, dass Michi das super hinbekommt. Bis nächsten Sonntag bin ich auf jeden Fall wieder freigetestet“.
BG-Kapitän Dominik Veney: „Ich glaube die Fans haben ein gutes Spiel gesehen, viele Dreier, an die 10 Blocks, mehrere Dunkings, dazu zwei Teams, die alles gegeben haben. Auch wenn jeder weiß, dass die Spiele addiert werden, ist es gar nicht so einfach, die Intensität über 40 Minuten hochzuhalten, wenn man deutlich führt. Man hat aber dann am Ende wieder gesehen, dass unser Team Moral hat und heiß darauf ist, dieses Jahr viel zu erreichen. Das wollen wir auch nächste Woche auswärts wieder zeigen“.
Kangaroos Geschäftsführer Andreas Moser: „Es war trotz der Einschränkungen eine großartige Kulisse und eine gute Atmosphäre. Wir bleiben in dieser Saison zu Hause weiter ungeschlagen. Danke an die Fans für die Unterstützung und die Disziplin mit den Masken. Wir wissen dies im Sinne der Gesundheit für alle zu schätzen, da es bei vielen Sportveranstaltungen inzwischen ganz anders läuft. Ich denke bei uns hätte keiner etwas gegen weitere Play-Off Heimspiele einzuwenden. Das Spiel kann mit vielen weiteren Informationen und Interviews weiterhin im Stream angesehen werden für alle, die keine Zeit hatten.“