Die BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen bleibt in der 1. Regionalliga Südost auf Erfolgskurs. Auch die Auswärtshürde beim Tabellenvierten Longhorns Herzogenaurach meisterte man am Samstagabend souverän und gewann die Partie mit 82:64 (50:38). Der dreizehnte Saisonsieg im fünfzehnten Spiel sorgt nun dafür, dass die Kangaroos auch in der dreizehnten Woche in Folge die Tabelle der Liga anführen.
Leitershofen musste in Mittelfranken auf Jonas Zink wegen einer Familienfeier verzichten, dafür stand nach über einem Jahr Verletzungspause erstmals wieder Michael Dorsch im Kader, auch wenn dieser dann noch nicht zum Einsatz kam. Die Longhorns zeigten sich wie erwartet von ihrem Coach Nicola Jocic bestens auf den Gegner vorbereitet. Von der ersten Minute legte man ein hohes Tempo an den Tag, Vollgas hieß hier die Devise. Dazu versuchten die Nordbayern, bereits die Passwege auf Emanuel Richter zuzustellen, so dass dieser gar nicht erst in den Genuss seiner gefürchteten Distanzwürfe kommen sollte. CJ Carr wurde von Beginn an mit einer Ganzfelddeckung bedacht. Gleichwohl, den US-Amerikaner in Diensten der Stadtberger störte dies wieder einmal nicht im Geringsten und er zog wie gewohnt seine Fäden im Aufbauspiel der Kangaroos. Demzufolge kamen die Leitershofer gut ins Spiel, gingen von Beginn an in Führung und wirkten äußerst konzentriert. Erste Führungen der Gäste wie beispielsweise ein 15:11 nach fünf Minuten, den Viertelstand von 24:21 oder dann sogar ein 31:21 nach dreizehn Minuten konterten die Herzogenauracher aber immer wieder und kamen gegen Ende des ersten Halbzeit wieder auf 35:38 heran. Erst als die Stadtberger von Mann- auf Zonenverteidigung umstellten gelang es, bis zum Pausentee wieder einen halbwegs beruhigenden 12-Punkte Vorsprung herauszuspielen.
Im dritten Viertel entwickelte sich dann ein wirklich gutklassiges Match. Es ging hin und her, die Einheimischen zeigten nun, dass sie mit ihrem Mix aus Routiniers und hoffnungsvollen Farmteamspielern ihres Kooperationspartners Nürnberg Falcons zu den besten Mannschaften der Liga zählen. Die Leitershofer überzeugten in dieser Phase durch enorme Intensität und Kampfkraft, dazu wurden über Spielsysteme viele Körbe herausgespielt. Dem hohen Einsatz musste man aber Tribut zollen, Nedim Hadzovic und Milan Tesic mussten vorzeitig mit fünf Fouls vom Feld, den Vorsprung hielt man aber bis zum Ende der dritten Periode (64:53). Die Frage war nun: Würden die Longhorns nochmals zurückkommen? Die Antwort lautete: Nein. Denn die BG startete mit einem furiosen 11:0 Run ins letzte Viertel und legte dabei eine mehr als geschlossene Mannschaftsleistung an den Tag. Die Partie war dadurch entschieden, die Leitershofer brachten den Sieg ohne Probleme sicher nach Hause und konnten in bester Stimmung die rund zweieinhalbstündige Heimfahrt antreten.
An der Tabellenspitze tat sich am 15. Spieltag wenig. Auch Verfolger TSV Oberhaching blieb siegreich, wenn auch erneut denkbar knapp mit 81:80 beim Tabellenletzten Goldbach. Dahinter folgt weiterhin der TSV Breitengüssbach mit sechs Minuspunkten Rückstand auf die BG. Am kommenden Samstag tritt die BG dann erneut auswärts in Bad Aibling an. Für mitreisende Fans: Das Spiel wurde von 16 Uhr auf 19 Uhr verschoben. Erst dann geht es Anfang Februar wieder zu Hause gegen Science City Jena weiter.
BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen:
Carr (29/6 Dreier), Fiebich (2), Dorsch, Benke (11/1 Dreier), Behnisch (5/1 Dreier), Londene (11/1 Dreier), Veney (3), Hadzovic (10), Tesic (4), Hoedt, Richter (7/1 Dreier).
Beste Werfer Herzogenaurach:
Hall (16), Merz (9), Dorberth (9), Horstmann (8).
Stimmen zum Spiel:
BG-Headcoach Ian Chadwick: „Wir waren hochkonzentriert und haben dem Gegner kein einziges Mal in 40 Minuten eine Führung gestattet. Talent haben wir ohnehin jede Menge, und wenn wir dann die Intensität, die Kampfbereitschaft und den Laufwillen an den Tag legen, sind wir fast nicht zu stoppen. Ein bekannter Fußballtrainer hat das glaube ich als die talentfreien Bereiche bezeichnet. Ich bin heute sehr zufrieden mit allen Spielern, das war ein sehr geschlossener Auftritt gegen einen taktisch hervorragend eingestellten Gegner.“
Nicola Jocic, Trainer Longhorns: „Wir haben alles versucht, aber es hat nicht gereicht. Glückwunsch an Ian und sein Team. Sie sind so gut, wahrscheinlich können sie sich bestenfalls selbst schlagen in der Liga“
BG-Center Nedim Hadzovic: „Wir wussten, dass wir gegen dieses Team uns keine Schwächephase erlauben dürfen und haben dann nahtlos an die zweite Halbzeit des Rosenheim Spiels angeknüpft. Unser breiter Kader kam heute zum Tragen, auch weil Milan und ich sehr schnell foulbelastet waren. Von meinen fünf Fouls hätte ich natürlich mindestens vier nicht gegeben, aber es ist ok, wir haben schon intensiv gespielt und dadurch eben zehn Fouls mehr gezogen. Wichtig ist, dass wir die Tabellenspitze verteidigt haben, denn Oberhaching und vor allem ihr Coach und unser Freund Mario Matic werden nicht locker lassen“.