Kangaroos verabschieden sich mit knapper Niederlage aus dem Jahr 2022

Kangaroos verabschieden sich mit knapper Niederlage aus dem Jahr 2022
Kangaroos verabschieden sich mit knapper Niederlage aus dem Jahr 2022

Auch am vorletzten Tag des Jahres konnte die BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen in der BARMER 2. Basketball Bundesliga die aktuelle Niederlagenserie nicht stoppen. Gegen das Team Ehingen Urspring unterlag man in einer hochdramatischen Partie einmal mehr knapp mit 68:72 (39:35). In das neue Kalenderjahr startet man nun von Tabellenplatz neun aus. In der sehr ausgeglichen besetzten Liga darf oder muss man also auf das Erreichen der Play-Offs weiterhin genauso schielen wie auf den Abstiegsrang der Liga.

743 Zuschauer sorgten erneut für eine sehr gute Kulisse in der Stadtberger Sporthalle. Die Kangaroos mussten neben den Langzeitverletzten weiterhin auf den erkrankten Jannik Westermeir verzichten, die anderen zuletzt vom Grippevirus befallenen Spieler standen zumindest wieder auf dem Parkett. Bei Ehingen fehlten einige NBBL-Spieler, welche sich augenblicklich auf USA-Tour befinden. Man hatte den Kader mit JBBL-Akteuren aufgefüllt, die allerdings nicht zum Einsatz kamen. Die Gäste erwischten den besseren Start und führten rasch mit 12:3. BG-Coach Emanuel Richter nahm daraufhin eine Auszeit und zeitgleich einige Wechsel vor. Vor allem die Hereinnahme von Kapitän Max Uhlich für den weit von der Form zu Saisonbeginn entfernten Nemanja Scekic zeigte Wirkung.

Doch zurück zum Match: Den 14:20 Rückstand aus dem ersten Viertel wendeten die Kangaroos bis zur 20 Minute in eine 37:30 Führung. Dabei bot man im zweiten Viertel eine passable Leistung. Vierzig Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit gelang Lucas Mayer ein glasklarer Steal gegen seinen Ehinger Gegenspieler, dieser wurde allerdings als Foul abgepfiffen. Dazu erhielt der BG-Guard ein technisches Foul wegen einer theatralischen Einlage. Es waren die Fouls drei und vier, wodurch Mayer von da an nur noch gehandicapt ins Geschehen, gerade in der Verteidigung, eingreifen konnte. Beim Spielstand von 39:35 wurden dann die Seiten gewechselt. Im dritten Viertel kamen die Urspringer wieder besser ins Spiel, das Match wog hin und her. Die BG reduzierte dieses Mal die Ballverluste, traf aber von der Dreierlinie unterdurchschnittlich. Beim Spielstand von 50:49 für Stadtbergen dann sicherlich eine

weitere Schlüsselszene der Partie: Der bis dahin überragende Max Uhlich kassierte sein zweites unsportliches Foul, was eine Spieldisqualifikation nach sich zieht, der BG-Kapitän musste daraufhin gemäß den Regularien die Halle verlassen. Die Kangaroos kämpften trotzdem weiter, führten in der 36. Minute noch mit 65:61, ehe die Gäste wieder konterten und zwei Minuten vor dem Ende mit 69:65 in Front lagen. Nach einigen verwandelten und vergebenen Freiwürfen auf beiden Seiten hatten die Kangaroos zwanzig Sekunden vor dem Ende beim Spielstand von 68:70 erneut Ballbesitz. Sie profitierten nun auch davon, dass ein Wurf von Mario Hack Vazquez eher nach 27 als nach 24 Sekunden auf der Uhr erfolgte, und man beim Rebound zumindest einen weiteren, wenn auch erfolglosen Angriff, starten konnte. Den allerletzten Angriff spielte man aber nicht besonders gut aus, der Leitershofer Korbversuch wurde von Ehingens Centerreisen Vincent Neugebauer geblockt. Nach einem taktischen Foul behielten die Württemberger die Nerven und Erik Penteker verwandelte die beiden letzten Freiwürfe der Partie sicher. Am Ende hatte auch das bedingungslose und frenetische Anfeuern der Fans den Augsburger Vorstädtern nicht das dringend notwendige Erfolgserlebnis

beschert.

Viel Zeit zum Ausschnaufen bleibt den Kangaroos nicht. Bereits am Dienstagabend (19 Uhr) steht das Nachholspiel gegen den Titelaspiranten EPG Baskets Koblenz in der Stadtberger Sporthalle auf dem Programm.

BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen:

Scekic (14), Lagermann (3), Hack-Vazquez, Pal (17), Topalovic (2), Mayer (13), Uhlich (10), Londene (7), Tumbasevic, Tomic (2), März.

Beste Werfer Ehingen:

Nation (30), Delgado (11), Neugebauer (9), Heck (9).

Stimmen zum Spiel:
BG-Coach Emanuel Richter: „Glückwunsch an Ehingen zum Sieg. Wir haben heute einiges verbessert, was zuletzt schlecht lief, gerade bei den Turnovers, aber auch beim Rebound und beim Passspiel. Wenn man aber nur 3 von 26 Dreiern trifft, das entspricht einer Quote von 12%, weiß man, weshalb die Partie verloren gegangen ist. Wir sind natürlich enttäuscht, ich glaube es ist gut, dass wir binnen einer Woche gleich wieder zwei Mal antreten müssen, beim Spiel am Dienstag gegen Koblenz sollten wir etwas weniger Druck haben.“

BG-Guard Lucas Mayer: „Ich denke schon, dass ich bei meiner Aktion kurz vor der Halbzeit nur den Ball und nicht den Gegner erwischt habe. Danach war es schwierig, mit vier Fouls auf dem Konto zu agieren, gerade weil ich ja auch meist den Playmaker des Gegners sehr intensiv verteidigen muss. Aber so sind die Dinge. Ich hoffe es geht jetzt wieder aufwärts bei uns nach einer Phase, in der wir wegen Verletzungen und dem Grippevirus kaum vernünftig trainieren konnten. Sicher auch ein Grund, wenn auch keine Ausrede für die heute schwache Wurfbilanz“. BG General Manager Wayne Pittman: „Es war auch im letzten Heimspiel des Jahres wieder eine tolle Atmosphäre und Spannung pur, leider mit dem schlechteren Ende für uns. Das Spiel war sehr intensiv, aber auch zu jeder Zeit inklusive nach dem Abpfiff sehr fair. Viele Ehinger waren noch lange Zeit in der Halle, man kennt sich ja schließlich noch sehr freundschaftlich aus dem gemeinsamen Pro-B Play-Off Finale 2011. Dass Schiedsrichter praktisch mit dem Schlusspfiff aus welchem Grund auch immer regelrecht in die Kabine flüchten und sich weder von Spielern, aber auch vom Kampfrichtertisch, wo die Leute ja auch ihren Beitrag zum Spiel leisten, verabschieden, habe ich in dieser Form auch noch nicht erlebt. Es ist deren Sache, ich empfinde das aber unabhängig vom Ergebnis als wenig respektvoll. Am Ende des Jahres ein großes Danke an die Fans für die herausragende Unterstützung in den letzten 12 Monaten und auf ein Wiedersehen bereits am Dienstag gegen Koblenz an selber Stelle“.