Eine hauchdünne 77:80 Niederlage musste die BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen am Samstagabend in der 1. Regionalliga Südost beim MTSV Schwabing hinnehmen. Eine erneut vollkommen verschlafene Anfangsphase kostete wieder einmal den durchaus möglichen Sieg. Da auch die Teams, die im Klassement hinter den Leitershofern platziert sind Niederlagen hinnehmen mussten, verbleibt man weiterhin auf dem neunten Tabellenplatz.
Es ist inzwischen schon das Markenzeichen der Kangaroos, dass die Lust auf Basketball erst dann beginnt zu wachsen, wenn man bereits 10 oder 20, wie an diesem Abend auch gerne einmal mit 26 Punkten ins Hintertreffen gerät. Was zuletzt gegen Bamberg aber dann noch einmal gut ging, klappte wie schon zuvor gegen Herzogenaurach eben am Samstag in Schwabing erneut nicht. Die Gründe hierfür? Ganz einfach, weil diese Gegner individuell zu stark sind, als dass man das Geschehen noch hätte wenden können und man daher nun zwei Mal binnen kürzester Zeit wertvolle Punkte im wahrsten Sinne des Wortes leichtfertig verschenkt hat. Vielleicht wäre eine klarere Fokussierung auf das Match bis hin zu den Prozessen beim Aufwärmen für die Akteure der BG durchaus überlegenswert.
Zum Spiel: Vor allem in der Defensive zeigten die Leitershofer in der Anfangsphase keinerlei Energie und luden den Gegner förmlich dazu ein, leichte Körbe zu erzielen. Nach 12 Minuten stand es sage und schreibe 14:40, Ende des ersten Viertels erzielte Schwabing innerhalb von nur 50 Sekunden sogar einmal 11 Punkte in Folge. Danach dann die Wende, die Stadtberger kamen besser ins Spiel, begannen zu kämpfen, eroberten dadurch Bälle und Rebounds und auch im Angriff lief der Ball nun flüssig. Man kam nun zu freien Dreipunktewürfen und vor allem Johnny Genck und Emanuel Richter überzeugten mit einer hohen Trefferquote von jenseits der 6,75 Meter Linie. Unter den Körben war Schwabing mit den Hünen Nathan Gibbs und Finn Fischer ohnehin besser besetzt, mit der Hereinnahme von Max Uhlich und vor allem MilanTesic hielt man aber nun auch direkt am Brett gut dagegen, zuvor war das eher ein laues Zonenlüftchen. Bis zur Halbzeit verkürzte man somit wieder auf 38:47 und befand sich für die zweiten zwanzig Minuten auf Schlagdistanz. Das dritte Viertel begann dann mit einem kleinen Schock, Michael Dorsch musste erneut mit einer Knieverletzung aus dem Spiel, Diagnose noch offen. Trotzdem entwickelte sich jetzt eine sehr gutklassige und intensive Partie, auch diesen Abschnitt entschieden die Kangaroos mit 21:20 zu Ihren Gunsten. Bis zur 34. Minute verkürzten die Gäste dann sogar auf 68:70, alles schien möglich. Schwabing zog allerdings dann erneut wieder einige Punkte davon (77:68). Die Kangaroos ließen sich aber nicht beirren, hielten weiter gut dagegen. 39 Sekunden vor dem Ende verkürzte Daniel Nimphius auf 76:77, ein weiterer Freiwurf zum Ausgleich wurde vergeben. Die Münchner, welche Dank ihrer hervorragenden Verteidigungsweise berechtigterweise bis dato noch kein Mannschaftsfouls im vierten Viertel auf dem Konto hatten, machten es dann clever. Während die BG zu den sogenannten Stop-Clock Freiwürfen greifen musste und den Gegner an die Freiwurflinie zwang, konnte der MTSV selbst die Angriffe der BG mit taktischen Fouls unterbinden, ohne dass es für Leitershofen Freiwürfe gegeben hätte. Der letzte Verzweiflungsdreier von Johnny Genck verfehlte dann mit der Schlusssirene das Ziel.
Am kommenden Samstag treffen die Leitershofer – dann wieder in eigener Halle – auf HAPA Ansbach. Man darf gespannt sein, ob das Team dann endlich einmal eine Leistung über die gesamten 40 Minuten hinweg anbieten kann.
BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen: Genck (18/4 Dreier), Nimphius (6) Tucker (6), Uhlich (3), Londene (2), Hadzovic (1), Dorsch, Veney (6), Richter (25/7 Dreier), Tesic (10).
Beste Werfer Schwabing: Gibbs (19), Fischer (16), Würmseher (13), Bessoir (12)
Stimmen zum Spiel:
BG-Headcoach Ian Chadwick: „Wir haben in diesem Spiel drei Viertel gewonnen, aber eben eines gnadenlos verloren. Es war allen bekannt, dass Schwabing in dieser Saison schon einige Blitzstarts hingelegt hat, und trotzdem haben wir wieder den Anfang verschlafen. Dank der Dreier von Emanuel und Johnny sind wir dann ins Spiel zurückgekommen, weil wir von da an Basketball mit Energie gespielt haben“.
BG-Co-Trainer Daniel Hamberger: „Der Gegner konnte die kleine Rotation mit seinen Topspielern auch deshalb durchziehen, weil wir diese viel zu spät begonnen haben zu fordern. Die erneute Verletzung von Michael Dorsch ist bitter, hoffen wir, dass es nicht zu schlimm ist“.
BG-Teammanager Andreas Moser: „Es ist nicht so, dass nicht alle Verantwortlichen versuchen, die Mannschaft auf die Startphase eines Spiels zu fokussieren. Bei dem ein oder Anderen kommt das dann an, aber bei vielen offenbar nicht. Das sieht man dann leider schon beim Einspielen.“