Knappe Niederlage gegen Bayern in randvoller Halle

Knappe Niederlage gegen Bayern in randvoller Halle

Exakt 1033 Zuschauer in der Stadtberger Sporthalle unterstützen ihr Team 40 Minuten lang mit Leibeskräften. Gleichwohl, am Ende musste die BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen im Süd-Derby der BARMER 2. Basketball Bundesliga am Samstagabend gegen den FC Bayern München II in einem packenden Match eine 73:75 (36:34) Niederlage hinnehmen.

Der Abend begann mit Ehrungen: Die Kangaroos wurden von der versammelten Bürgermeistergilde der Stadt Stadtbergen als Mannschaft des Jahres 2022 geehrt, die Schwimmerin Franziska Kolb als Sportlerin des Jahres. Und dann ging es auch gleich los. Die Halle brodelte von der ersten Spielsekunde an unter den Augen aller an diesem Abend gekommenen BG-Sponsoren sowie Landrat Martin Sailer und FCA-Präsident Max Krapf gewaltig. Die BG ging zur Freude der Fans 7:2 in Führung, die Bayern konterten sofort mit einem 13:0 Zwischenrun. Mit der Einwechslung von Jannik Westermeir kam dann wieder etwas mehr Ordnung in das in dieser Phase seitens der Leitershofer etwas zerfahrene Spiel. Über den 17:22 Viertelrückstand kämpfte man sich wieder heran, Lucas Mayer glich per Korbleger zum 24:24 aus. Auch eine weitere 34:28 Führung der Münchner konnte man egalisieren, so dass zur Halbzeit sogar eine 36:34 Führung für die BG Hessing auf der Anzeigetafel aufleuchtete.
 
Nach dem Seitenwechsel konnte sich kein Team entscheidend absetzen. Mit praktisch jedem Angriff wechselte die Führung, die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. In dieser Phase verteidigten die Stadtberger aber durchaus etwas nachlässig und konnten vor allem unter dem Korb die athletischen Bayern Maxwell Dongmo Temoka und Christian Skladanowski nur schwer stoppen. Überhaupt stellten die Landeshauptstädter ein enorm großgewachsenes Team. Bis auf den überragenden Aufbauspieler Amar Licina war praktisch jeder Spieler um die zwei Meter groß. Dazu hatten das Team um die BBL-Spieler Wulff und Kharchenkov auch offensichtlich Spaß, vor einer solchen Kulisse zu spielen. Nach 30 Minuten führten die Gäste dann 60:56 und hielten den kleinen Vorsprung bis zur 39. Spielminute. Die Kangaroos kämpften und rackerten, versuchten wirklich alles, dem Spiel nochmals eine Wende zu geben, legten nun auch in der Defensive wieder deutlich zu. Als Lewis Londene per Dreier und zwei weiteren Freiwürfen tatsächlich zur 72:71 Führung einnetzte, stand die Halle Kopf und der Sieg schien gerade auch angesichts der „Fan-Wand“ greifbar nahe. Bayern-Supertalent Ivan Kharchenkov, im September gerade erst 16 Jahre (!) alt geworden, konterte aber mit einem Dreier vierzig Sekunden vor dem Ende zum 72:74. Nun wurde es hochdramatisch, die BG erhielt vier weitere Freiwürfe zugesprochen. Das Nervenkostüm zitterte aber, nur ein Ball fand den Weg in die Reuse. Bayern traf beim folgenden Stop-Clock Freiwurf aber auch nur einmal, beim 73:75 blieben der BG noch vierzehn Sekunden Zeit für den wohl letzten Angriff. Allerdings leisteten sich die Stadtberger dann einen weiteren Ballverlust und kamen dadurch zu keinem weiteren Abschluss mehr. Am Ende stand so eine hauchdünne Niederlage zu Buche und die Münchner konnten sich ausgelassen über einen genauso knappen Sieg freuen, der angesichts ihrer hervorragenden Leistung an diesem Abend aber sicherlich nicht unverdient war. Die vielen Fans der Kangaroos waren enttäuscht, bedachten beide Teams jedoch sehr fair trotzdem mit viel Applaus.
 
Durch die Niederlage ist die BG auf den siebten Tabellenplatz zurückgefallen, allerdungs punktgleich
mit dem Vierten. Am kommenden Sonntag treten die Leitershofer in Coburg an, eine Woche später, dann ebenfalls am Sonntag (16 Uhr), ist Tabellenführer Koblenz zu Gast in der Stadtberger Sporthalle.

BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen:

Scekic (7), Lagermann (6), Hack-Vazquez, Pal (24), Topalovic (6), Mayer (13), Uhlich (3), Limmer, Londene (6), Tumbasevic, Tomic (2), Westermeir (8), März.

Beste Werfer FC Bayern:

Dongmo Temoka (17), Kharchenkov (15), Skladanowski (14), Licina (11), Lenny Anigbata (11).
 
 
Stimmen zum Spiel:
BG-Headcoach Emanuel Richter: „Glückwunsch an die Bayern und meine Trainerkollegen Mitic und Zeljkovic. Wir haben heute zu wenig von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Vor allem mit dem dritten Viertel war ich nicht zufrieden, da war zu wenig Konzentration im Spiel und wir haben 26 Punkte gefangen. Da ist zu viel in einem solchen Low-Score-Game. Danach war es wieder besser. Dass man dann in den der Crunch Time einen solchen Ballverlust hat, verzeihe ich jedem Spieler, die wirklich unnötigen Ballverluste waren schon zuvor im Spiel. Nun heißt es Mund abwischen und nacj vorne schauen.“
 
BG-General Manager und Mentaltrainer Wayne Chico Pittman: „Das Team hat heute gesehen, wie knapp Sieg und Niederlage auseinanderliegen. Wir werden nun aus der Niederlage die richtigen Schlüsse gewinnen, auch was das Thema Geduld angeht, damit wir nächste Woche wieder selbstbewusst in Coburg antreten können.“.
 
BG-Kapitän Max Uhlich: „Danke an die Fans für die großartige Unterstützung, das war wirklich herausragend. Wir hätten den Zuschauern gerne den Sieg geschenkt. Am Ende waren es aber wahrscheinlich wieder ein paar Ballverluste zu viel und die Bayern waren auch richtig gut heute, das muss man dann auch neidlos anerkennen“
 
Kangaroos-Geschäftsführer Andreas Moser: „Unabhängig von der Niederlage sind wir erleichtert, dass wir die Orga gut hinbekommen haben bei über 1000 Zuschauern. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bedanken, die gekommen sind und hoffe, dass wir uns in zwei Wochen gegen Koblenz wieder sehen. Danke auch an die Stadtverwaltung und das Ordnungsamt sowie die Feuerwehr für die Hilfe vor der Halle. vor allem aber auch an unsere Teams im Catering und beim Aufräumen der Halle bis weit in die Nacht hinein. Die #Kangaroos Familiy lebt mehr als je zuvor“.