Paukenschlag für die Basketballer der BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Am Sonntagnachmittag bezwang man die hochgehandelten Basketball Löwen aus Erfurt mit 71:69 (36:38), den entscheidenden Korb erzielte der überragende Teathloach Pal eine Sekunde vor der Schlusssirene. Mit nunmehr 6:2 Punkten steht der Aufsteiger aus Leitershofen nach vier Spielen auf einem sensationellen vierten Platz in der Tabelle.
Alles war bestens angerichtet in der schmucken Erfurter Riethsporthalle. Ein extra verlegter Parkettboden, LED-Werbebanden, über 500 Zuschauer in der Halle, davon fünf Fans, die per Zug den weiten Weg aus Stadtbergen nach Thüringen nicht gescheut hatten. Bei der BG kehrte Stjepan Topalovic nach Verletzung früher als erwartet ins Team zurück. Bei den Löwen, die vor Wochenfrist noch auf sechs Akteure verzichten mussten, standen Noah Kamdem, Otto Farenhorsts, Rick Stafford und Dominykas Pleta wieder auf dem Feld. Und die „Starting Five“ der Thüringer machte den Kangaroos gleich einmal zu schaffen, schnell stand es 13:4 für die Einheimischen. BG-Coach Richter musste früh die erste Auszeit nehmen. Wer aber gedacht hatte, die Kangaroos würden nun beim hohen Favoriten untergehen, sah sich getäuscht. Das Team um Kapitän Uhlich behielt die Nerven, kam fortan besser ins Spiel und verkürzte bis Ende des ersten Viertels auf 20:23. In den zweiten zehn Minuten ging man durch Körbe von Nicolas Lagerman und Stjepan Topalovic sogar 28:23 in Führung, bis zur Halbzeit wog das Spiel dann wieder hin und her. Gerade einmal zwei Punkte Vorsprung betrug der Pausenvorsprung für die Erfurter. Nach dem Seitenwechsel hatten die Basketball Löwen dann große Schwierigkeiten mit der Zonenverteidigung der Gäste. Es dauerte 5 Minuten, ehe Tyseem Lamel Lyles per Freiwurf den ersten Korb für die Seinen markierte, da stand es 45:38 für die Leitershofer. welche diesen Vorsprung bis zum 55:51 nach 30 Spielminuten hielten.
Das Schlussviertel sollte wie schon beim Spiel gegen Frankfurt eine Woche zuvor erneut hochspannend für die Kangaroos werden. Mit einem sensationellen 10:2 Run starteten die Stadtberger in die letzten zehn Minuten, beim Spielstand von 65:53 schien schon eine Vorentscheidung für die Gäste gefallen. Noch dazu, weil man eigenen Ballbesitz hatte. Der Erfurter Hallensprecher forderte die Fans ein letztes Mal auf, das Team anzufeuern. Das zeigte Wirkung, die Kangaroos wurden nervös. Einige unnötige Ballverluste, ein T-Foul, dazu zwei Dreier der Löwen, drei Minuten vor dem Ende war das Spiel wieder gedreht, nun lag das Momentum erneut bei den Thüringern. Auch der Kommentator im Livestream, den erneut auch viele BG-Fans verfolgten, schien diesen Gedanken zu hegen. Er sah die bis dato „hart arbeitenden Leitershofer“ nun sicher auch mangels ihrer Erfahrung in der Liga auf bereits auf der Verlierstraße. Doch weit gefehlt, Pal glich mit zwei Freiwürfen aus, Lewis Londene sorgte mit einem unglaublich wilden Korb für die 69:67 Führung. Danach musste Lucas Mayer mit fünf Fouls raus, doch Jannik Westermeir übernahm prächtig den Spielaufbau. Achtzehn Sekunden vor dem Ende sorgte der ivorische Nationalspieler Guy Landry Edi wieder für den Ausgleich, der letzte Angriff gehörte aber der BG. Dreier von Westermeir, knapp vorbei. Rebound Scekic. Der Ball landet bei Teathlocah Pal. Der verwandelt eiskalt eine Sekunde vor dem Ende per Korbleger. Der Jubel war Anschließend grenzenlos auf der Stadtberger Bank und beim kleinen mitgereisten Anhang. Demzufolge gab es nur rundum zufriedene Gesichter, als der Mannschaftsbus kurz nach 19 Uhr vom Hof der Erfurter Riethsporthalle rollte, in die Nacht und die über 5-stündige Heimreise.
Am kommenden Samstag gilt es in Hanau erneut bei einem Topteam zu bestehen. Am 5. November steht dann gegen Karlsruhe wieder ein Heimspiel in der Stadtberger Sporthalle an.
BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen:
Scekic (7), Lagermann (11), Hack-Vazquez (5), Pal (14), Topalovic (10), Mayer (5), Uhlich (2), Londene (9), Tumbasevic, Westermeir (8), März.
Beste Werfer Erfurt: Lamel (20), Landry (15), Kamdem (14).
Stimmen zum Spiel:
BG-Headcoach Emanuel Richter: „Es war ein Sieg der ganzen Mannschaft, wir haben heute wirklich mit sehr breitem Kader gescort und Leistung abgeliefert. Auch die Spieler, die nicht eingesetzt werden konnten und der Staff mit Martin, Andy und Wayne haben für eine extrem positive Stimmung auf der Bank gesorgt. T-Pal war natürlich der Mann der Stunde. Unsere Zonenverteidigung war sicher einer der Knackpunkte der Partie, das hat super funktioniert.“.
Kangaroos Geschäftsführer Andreas Moser: „Eine unglaubliche Energieleistung unserer Mannschaft. Wir haben aus dem ersten Auswärtsspiel in Oberhaching sehr schnell die Lehren gezogen und unglaublich zugelegt. Nachdem bei Erfurt heute viele Spieler aufs Parkett zurückkehrten haben sie glaube ich gegen uns keine Niederlage einkalkuliert. Der erste Auswärtssieg ist für uns ein schöner Erfolg“.
BG-Kapitän Max Uhlich: „Erfurt hat enorm stark begonnen, das kann dann auswärts schon zu einem Problem werden. Aber wir haben in dieser schwierigen Anfangsphase die Nerven behalten und eine großartige Reaktion gezeigt. Das wird jetzt eine lange, aber natürlich sehr angenehme Rückfahrt im Bus nach Augsburg“.
Man oft he match: Teathloach Pal
Der US-Amerikaner in Diensten der Kangaroos schien richtig heiß auf das direkte Duell gegen den auch in diesem Spiel sehr starken Guy Edi, Kapitän der ivorischen Nationalmannschaft. Der Korb in letzter Sekunde war natürlich das Sahnehäubchen auf seiner Leistung. Zuvor überzeigte T-Pal aber auch mit 14 Punkten, 3 Assists und sensationellen 18 Rebounds. Dies entsprach über 50% aller Leitershofer Rebounds. Gerade seine Offensivabpraller sorgten für immer neue Angriffschancen für die BG, sicher einer der spielentscheidenden Faktoren.