Mit einem fulminanten 98:88 (44:51) Sieg über die Ahorn Camp BIS Baskets Speyer hat die die BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen in der BARMER 2. Basketball Bundesliga den zweiten Sieg in Folge erzielt. Eine Woche nach dem Auswärtssieg in Karlsruhe behielt man vor 722 restlos begeisterten Zuschauern gegen die Pfälzer die Punkte in der Stadtberger Sporthalle und darf nach dem bereits gesicherten Klassenerhalt weiterhin ein wenig von den Play-Offs träumen.
Die Kangaroos mussten erneut auf die fünf verletzten Spieler der Vorwoche verzichten. Bei Speyer kehrte Kapitän Daryl Woodmore nach überstandenem Muskelfaserriss ins Team zurück, war aber nach der längeren Pause sicherlich noch nicht bei vollen Kräften. Die BG startete mit den Eigengewächsen Jannik Westermeir und Lewis Londene in der Starting-Five, nachdem Lucas Mayer und Stjepan Topalovic sich noch mit grippalen Infekten unter der Woche herumplagen mussten. Sowohl Westermeir als auch Londene, der aktuell vom verletzten Max Uhlich auch die Kapitänsbinde übernommen hat, sollten noch für Furore sorgen. Die Leitershofer starteten gut, führten nach sechs Minuten 15:12, gerieten aber Ende des ersten Viertel mit 20:26 ins Hintertreffen. Ein ähnliches Bild brachten die zweiten zehn Minuten. Die Kangaroos drehten vor allem durch zahlreiche Punkte des sehr starken Lewis Londene das Blatt bis zur 17. Minute wieder, lagen nun wieder 44:41 vorne, gerieten dann aber in Foulprobleme. Speyer nutzte dies angetrieben von ihrem besten Spieler, Quadre Lollis, eiskalt und erkämpfte sich bis zur Halbzeit eine sieben-Punkte Führung.
Diesen Vorsprung hielten die Gäste in etwas bis Mitte des dritten Abschnittes, ein 63:57 leuchtete für die Domstädter von der Anzeigentafel. Die Stadtberger zeigten sich aber enorm kämpferisch. Vor allem Jannik Westermeir schränkte mit überragender Verteidigungsarbeit die Kreise von BIS-Guard Jake Babic immer mehr ein. Ein Dreier des einmal mehr überragenden Teathloach Pal zum 65:63 brachte dann erstmals wieder die Führung für die Kangaroos. Dass man fortan diese Führung nicht mehr abgeben sollte, war zu diesem Zeitpunkt keinem in der Halle klar. Denn das Spiel wog auf Messers Schneide hin und her, entwickelte sich zu einer richtigen Schlacht ohne jegliche Abnutzungserscheinungen. Die BG führte bis Mitte des vierten Viertel nie höher als mit drei bis vier Punkten Differenz, die Zuschauer erlebten nun ein gleichsam packendes wie hochklassiges Spiel. Dies war geprägt von der Leitershofer Verteidigungsarbeit, von einer nun überragenden Trefferquote, aber auch der Tatsache, dass Speyer nun auch in Foultrouble kam. Zuerst erwischte es Jake Babic in der 35. Minute mit fünf Fouls, kurz vor dem Ende dann auch noch Woodmoore und Schmitt. Dies war dann auch der Zeitpunkt, als die Kangaroos nun langsam aber sicher ihren Vorsprung auf acht bis zehn Zähler Differenz ausbauen konnten. Im Vergleich zu früheren Partien merkte man nun, dass die BG-Akteure inzwischen an Erfahrung in dieser Liga gewonnen haben. Es gab keinerlei unnötige Turnovers mehr in der Schlussphase, fast schon routiniert brachte man den Sieg zur Freude der wie immer lautstarken Fans über die Runden. Der Schlusspunkt war Nachwuchsspieler Nemanja Tumbasevic vorbehalten. Der 19-jährige erzielte wenige Sekunden vor dem Ende seine ersten beiden Zweitligapunkte.
Am kommenden Samstag führt die Reise der Kangaroos nun nach Frankfurt, ehe es in eigener Halle in zwei Wochen gegen Coburg weitergeht (Samstag 19.30 Uhr). Ob dies das letzte Heimspiel der Saison wird, ist noch offen. Aktuell spielt das wie gemeldet insolvente Team aus Hanau weiter und muss sich einem Nachlizenzierungsverfahren der Liga unterziehen. Ergebnisse werden hier ab dem 20.März erwartet, erst dann wird sich herauskristallisieren, wie das Rennen um die Play-Off Plätze dann final ablaufen wird.
BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen:
Lagerman (5), Pal (20), Topalovic (6), Mayer (18), Londene (2), Kaufeld (5), Tumbasevic (2), Westermair (12), Martin (8).
Beste Werfer Speyer:
Lollis (26), Aichele (17), Bruce (11), Woodmoore (11)
Stimmen zum Spiel:
BG-Headcoach Emanuel Richter: „Wir haben heute offensiv sehr gut gespielt, Kompliment an das Team, das wieder alles gegeben hat. Jannik und Nico haben Jake Babic glaube ich überragend aus dem Spiel genommen, er hat nur 4 Punkte erzielt. Mein Dank gilt aber auch Lucas, der sich, obwohl krank, in den Dienst der Mannschaft gestellt hat.“
BG-Co-Trainer Martin Jankov: „Mit der Verteidigungsarbeit in der ersten Halbzeit waren wir nicht so zufrieden. Das haben wir in der Halbzeit angesprochen und dann abgestellt. Dadurch kam Speyer gehörig in Schwierigkeiten und wir haben durch die Defense das Selbstvertrauen in der Offensive gefunden. Zwei Mal über 90 Punkte binnen einer Woche erzielt, da sieht man den Fortschritt des Teams über die Saison hinweg.“
BG-Kapitän Lewis Londene: „Wir können nach dem gesicherten Klassenerhalt unbeschwert aufspielen uns stellen jetzt gar keine großen Play-Off Rechnungen an. Wir denken einfach von Spiel zu Spiel und wollen jedes Match gewinnen. Der Rest ergibt sich. Es war aber ein herausragender Abend heute, auch für mich, endlich sind mal richtig viele Dinger in den Korb gefallen“
BG-Generalmanager Wyne Chico Pittmann: „Ich glaube, dass die Fans heute auf ihre Kosten gekommen sind. Unsere Jungs waren trotz der vielen Ausfälle richtig heiß. Speyer war ja das Team der Stunde mit fünf Siegen aus sechs Spielen, gegen die muss man erst einmal gewinnen. Unsere Augsburger Eigengewächse haben heute ihr Potential gezeigt, vergessen sollten wir da nicht Marc Kaufeld, der mit einigen Punkten und Rebounds für enorm Entlastung gesorgt hat.“
Man of the match: Lewis Londene
Beim 25-jährigen Shooting Guard platzte dieses Mal so richtig der Knoten. 35 Minuten Spielzeit, 22 Punkte, 4 Assists und 2 Rebounds zeugen von einer Top Quote. Mit enormer Treffsicherheit hielt er die Kangaroos an diesem Abend gerade in kritischen Phasen immer wieder im Spiel und erzielte neben Teathloach Pal und Lucas Mayer dadurch auch die besten Effizienzwerte im Team der Stadtberger an diesem ereignisreichen Abend.