Die BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen hat in der BARMER 2.Basketball Bundesliga am Sonntagnachmittag ein weiteres Ausrufezeichen hinter ihre Heimstärke gesetzt. In einem packenden Match wurde die PORSCHE BBA Ludwigsburg nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Spielhälfte mit 86:75 bezwungen, es war der sechste Heimsieg für die Kangaroos in dieser Saison.
Exakt 732 Zuschauer wurden von Maskottchen „Roody“ beim „Family Day“ in der Stadtberger Sporthalle freudig begrüßt und sorgten für eine prächtige Atmosphäre. Die BG kam allerdings zunächst nur schleppend ins Spiel, hatte so ihre Probleme mit der starken Defensive des Ludwigsburger Farmteams der MHP-Riesen. Diese mussten mit Pleta einen wichtigen Spieler ersetzen, der am Abend zuvor mit deren BBL-Team noch in Chemnitz gastierte. In den ersten sechs Minuten gelangen den Gastgebern nur sechs magere Punkte. Einige haarsträubende Ballverluste und eine mäßige Wurfquote sorgten dafür, dass man zunächst 10:15 in Rückstand geriet und auch das erste Viertel mit 14:18 an die Gäste abgeben musste. In den zweiten zehn Minuten ging es hin und her, in der 16. Spielminute ging Leitershofen durch einen Korbleger von Bernat Vanaclocha erstmals 28:27 in Führung. Das Momentum hielt nur kurz, erneut musste man einem 30:36 Rückstand hinterherlaufen, den man aber umgehend durch zwei Freiwürfe von Jannik Westermeir wieder in eine 38:36 Führung umwandeln konnte. Zwei Mal hatten die Stadtbergen dazuhin auch noch Pech. Zunächst wurde ein krachender Dunking von Jermane Carter berechtigterweise vom Schiedsrichtergespann wieder zurückgenommen, weil der Ball aufgrund der physikalischen Kräfte vom Netz wieder aus dem Korb heraussprang. Und mit der Schlusssirene gingen die Württemberger durch einen Buzzer Beater von kurz hinter der Mittellinie erneut in Führung.
Die zweite Halbzeit begann ebenfalls zäh für die Kangaroos. Die BBA erwischte erneut den besseren Start, ein 38:46 aus Sicht der BG leuchtete von der Anzeigetafel, Die Kangaroos ließen sich aber nicht aus der Ruhe bringen und behielten die Nerven in dieser sicherlich sehr kritischen Situation. Punkt für Punkt kämpfte man sich wieder heran und der starke Bernhard Benke sorgte in der 28. Minute wieder für eine 51:50 Führung. Den knappen Abstand nahm man mit in die letzte Viertelpause (Spielstand 60:57). Carter sorgte mit nun zählendem krachenden Dunk für eine 62:59, danach schlug die Stunde des Bernat Vanaclocha. Der Spanier in Diensten der BG markierte sensationell zwölf Punkte in Folge, anschließend traf Kapitän Chris Würmseher per Dreier zum 77:63 (36. Minute). Das war eine Vorentscheidung, der Vorsprung wuchs sogar auf zwischenzeitlich siebzehn Punkte an. Entscheidend sicher zwei Maßnahmen des Leitershofer Trainerteams: Mit Westermeir und Hanzalek agierte man mit zwei Aufbauspieler, phasenweise dazu nur mit einem großen Akteur am Brett und vier kleineren Spielern außen herum. Damit taten sich die Gäste sichtbar schwer, weil unter dem Korb nun große Räume für den einzigen „Big Man“ der Kangaroos entstanden. Einige Nachlässigkeiten erlaubten den Gästen noch einmal herankommen, es ging nun noch um den direkten Vergleich. Diesen verloren die Leitershofer zwar nicht, gewannen selbigen aber eben auch nicht, die Differenz von am Ende 11 Punkten entsprach genau dem Abstand aus dem Hinspiel Ende November in der Barockstadt.
In der Tabelle bleiben die Stadtberger auf Platz neun notiert, allerdings im dicht gestaffelten Feld nur zwei Punkte hinter dem sonntäglichen Gegner Ludwigsburg, der seinen dritten Rang im Klassement zumindest verteidigen konnte. Am kommenden Samstag gastieren die Kangaroos nun in Ehingen, ehe in zwei Wochen dann die Black Forest Panthers Schwenningen in Stadtbergen zu Gast sein werden.
BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen: Würmseher (3), Lagerman (2), Carter (20), Heinrich, Duarte (6), Tumbasevic, Benke (11), Westermeir (12), März (3), Theiß, Vanaclocha (22), Hanzalek (7)
Beste Werfer Ludwigsburg: Jung (24), Santana Mojica (10), Edigin (9)
Stimmen zum Spiel:
BG-Cheftrainer Emanuel Richter: „Es war ein wichtiger Erfolg für uns gegen einen sehr starken Gegner, In der zweiten Halbzeit haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht. Bernhard Benke war mit 19 Rebounds überragend. Über die Sache mit dem direkten Vergleich ärgere ich mich ein wenig, man weiß nie, für was man den bei dieser engen Tabellenkonstellation noch so brauchen kann. Die Freude aber überwiegt natürlich. In Ehingen müssen wir nun aber nächste Woche auch endlich einmal auswärts Eier zeigen und von dort etwas mitnehmen“.
BG-Center Bernhard Benke: „Ich habe mich heute sehr gut gefühlt, die freien Tage über Weihnachten waren optimal zum Aufladen der Kräfte. Demzufolge lief es gut für mich und das Team, danke aber auch an die Fans. Die Halle war randvoll und die Stimmung super. Ich hoffe, dass alle in zwei Wochen gegen Schwenningen wieder kommen“.
BG General Manager und Mentalcoach Wayne Chico Pittman: „Ich war mir vor der zweiten Halbzeit sicher, dass gerade Jermane und Bernat nochmals nachlegen werden, das habe ich den beiden zuvor auf dem Feld auch nochmals gesagt und so ist es dann tatsächlich auch gekommen. Das war sicherlich zusammen mit dem Rebounding des gesamten Teams heute entscheidend für den Sieg“.