Die maximale Herausforderung wartet auf die BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen im Play-Off Achtelfinale der BARMER 2. BASKETBALL BUNDESLIGA am Freitagabend. Bei den ETB Miners Essen heißt es in Spiel zwei der Serie „Siegen oder Fliegen“ für die Kangaroos. Sprungball in der Sporthalle „Am Hallo“ in Essen (Ernestinenstraße 57) ist um 20.15 Uhr. Es gibt von der Partie einen Livestream auf Sportdeutschland.TV. Dazu bieten die Kangaroos ein Public Viewing im myPSA Bistro im Sheridan Park an (Eintritt frei, Anmeldung über die Fanzone auf der Homepage erforderlich).
Die 86:95 Niederlage der BG im ersten Match letzte Woche relativierte sich dann doch noch ein wenig. Offensichtlich ist die Nord-Gruppe der PRO B weitaus spielstärker einzuschätzen als der Süden. Behielten in den Achtelfinals doch sieben Mal die Teams aus dem Norden die Überhand, lediglich die Fellbach Flashers siegten knapp gegen den SC Rist Wedel. Besonders hart erwischte es die Rhein Stars Köln, bis dato der härteste Konkurrent der Kangaroos in der Hauptrunde. Die Domstädter unterlagen dem Nord-Siebten LOK Bernau in eigener Halle mit sage und schreibe 32 Punkten Differenz. Dazu gibt es eine PRO B Play-Off Statistik, dass bei Niederlagen der Heimteams in Spiel eins anschließend nur 24% dieser Mannschaften dann auch die nächste Runde erreichten. Demzufolge dürften die Leitershofer eines los sein, nämlich die Favoritenrolle am Freitagabend. Die Miners können nach der österlichen Galavorstellung in Stadtbergen, als man nicht nur spielerisch überragend, sondern auch überaus routiniert und abgezockt aufgetreten war, entsprechend selbstbewusst in die Partie gehen und dazu voraussichtlich auf eine Kulisse von über 2000 Fans (Fassungsvermögen 2500 Plätze) bauen. Um besonders viele Zuschauer in die Halle zu locken, wurden sogar die Eintrittspreise in allen Kategorien gesenkt. Die Partie dazu als das größte Basketballspiel in Essen seit Jahren und als Gradmesser für die künftige Positionierung des Sports mit dem orangen Ball in der neuntgrößten deutschen Stadt mit fast 600.000 Einwohnern ausgerufen. Vorstand Robert Hildebrandt: „Wir sind mit den Play-Offs im Gespräch, ein Thema in der Stadt“, wird Hildebrandt in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) zitiert. Entsprechend klar gibt sich auch deren sportlicher Leiter Raphael Wilder: „Ich habe den Jungs gesagt, sie sollen das Spiel bloß nicht verlieren, sonst muss ich Sonntag schon wieder da runter fahren“, äußert sich Wilder im selben Medium.
Dem ETB-Manager noch einmal zu zeigen, dass neben dem Ruhrgebiet auch die Region Bayerisch Schwaben durchaus ihren Charme hat, das wäre das Ziel der Kangaroos. Denn dieses dritte Spiel (Sonntag, 16 Uhr) würde eben nur dann stattfinden, wenn die Stadtberger am Freitag in Essen siegen. Und trotz der ungünstigen Ausgangslage bleibt das natürlich das Ziel von BG-Cheftrainer Emanuel Richter: „Natürlich sind die Miners jetzt der Favorit und wollen den Sack zumachen. Trotzdem sind wir fokussiert und werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Serie wieder zu eröffnen“, hielt sich Richter dieses Mal kurz. Zur Verletzung von Center Ferenc Gille äußert sich der Trainer aber dann doch noch: „Das MRT in der Hessing Klinik hat ergeben, dass es zum Glück keine so schwere Verletzung ist, wie befürchtet. Ferenc wird auf jeden Fall mit dem Team nach Essen fahren, alles andere sehen wir vor Ort“, hat Richter noch Hoffnung auf einen Einsatz eines seiner absoluten Leistungsträger. In erster Linie wird es für die Kangaroos aber darum gehen, über 40 Minuten hinweg Play-Off Basketball zu spielen. Ein Auftritt wie in den ersten zehn Minuten letzten Samstag, selbst wenn dieser nur phasenweise in dieser Verfassung erfolgen würde, dürfte kaum hilfreich sein, das dritte Spiel zu erzwingen.
Dabei gilt es einerseits, die Kreise der Topscorer aus dem Hinspiel Isaiah Sanders (23 Punkte), Brain Dawson (22) und Niclas Sperber (17) einzuengen und direkt am Brett gegen die beiden Riesen Ben Uzoma und Dzemal Selimovic zu bestehen. Selimovic kam in Spiel eins nach längerer Krankheit nur 12 Minuten zum Einsatz, seine Formkurve zeigte aber unter der Woche Berichten zu Folge deutlich nach oben, was die Ausgangslage für die BG sicherlich noch einmal erschwert. Die Leitershofer werden bereits am Donnerstag nach Essen aufbrechen. Dies hat aber nichts mit der Niederlage in Spiel eins zu tun, wie BG-Geschäftsführer Wayne Chico Pittman erläutert: „Das war von Anfang an so geplant. Eine solche Reise quer durch die Republik an einem Freitag, noch dazu zum Ferienende, wäre bei den dann herrschenden Verkehrsverhältnissen unkalkulierbar geworden.“, so Pittman. Die Statistik der ersten Spiele sieht Pittman etwas gelassener: „Vielleicht sind die Nord-Teams tatsächlich noch ein wenig stärker als erwartet. Und dass Essen ein sehr routiniertes Topteam ist, wussten wir davor auch. Aber Play-Offs sind Play-Offs, abgerechnet wurde tatsächlich noch nie nach dem ersten Spiel“, bewahrt Pittman seinen Optimismus.